Ist Spinat wirklich gut für das Muskelwachstum?
Schon seit Generationen wird Kindern eingetrichtert, dass Spinat gesund,r groß und stark macht. Das Gemüse wird von vielen mit dem Comichelden Popeye in Verbindung gebracht, der durch Spinat enorme Kräfte entwickelt. Hilft das Blattgemüse aber tatsächlich beim Muskelaufbau?
Wird man von Spinat wirklich stark?
Spinat ist gesund und enthält wertvolle Nährstoffe wie Eisen, Folsäure und Vitamin C. Bei Kindern ist das Gemüse allerdings nicht besonders beliebt. Daher versuchen manche Eltern ihren Nachwuchs mit Sätzen wie „Davon wirst du groß und stark“ zu überzeugen. Stimmt es aber wirklich, dass Spinat gut für das Muskelwachstum ist? Eine deutsche Expertin sagt dazu „Nein“, doch Studien deuten darauf hin, dass Spinat den Muskelaufbau fördert.
Einer der bekanntesten Ernährungsirrtümer
Helga Strube, ernährungsmedizinische Beraterin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Sektion Niedersachsen, erläutert in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa: „Es ist wohl einer der bekanntesten Ernährungsirrtümer, dass Spinat besonders viel Eisen enthält.“
Schuld daran sei ihrer Aussage nach wohl ein einfacher Druck- oder Übertragungsfehler aus alten Nährwerttabellen: „Statt 35-40 Milligramm sind etwa 3,5 bis 4 Milligramm Eisen in 100 Gramm Spinat enthalten, zum Muskelaufbau à la Popeye reicht das nicht.“
Spinat zusammen mit Vitamin C verzehren
Zudem sei das in Spinat enthaltene pflanzliche Eisen nicht so gut verwertbar, wie beispielsweise das in Fleisch. Die Ernährungsberaterin empfiehlt daher, Spinat zusammen mit Vitamin C zu verzehren, denn dadurch könne die Eisenausnutzung verbessert werden. Strube betont, dass sich Muskelaufbau grundsätzlich nicht allein mit dem Verzehr von einem Lebensmittel bewerkstelligen lasse.
Nitrate im Gemüse verbessern Muskelleistung
Es gibt aber sehr wohl einige Lebensmittel für einen natürlichen Muskelaufbau. Laut wissenschaftlichen Studien gehört wohl auch Spinat dazu. Und zwar aufgrund der Nitrate, die in dem grünen Blattgemüse enthalten sind.
So berichteten schwedische Forscher vom Karolinska-Institut in Stockholm im Fachmagazin „Cell Metabolism“, dass Spinat die Muskeln stärkt, da die Nitrate in dem Gemüse die Fähigkeit der Muskeln verbessern, so dass diese mit weniger Sauerstoff die gleiche Leistung erbringen.
Die Forscher wiesen damals darauf hin, dass ihre Entdeckung zeige, dass Nitrate ihren schlechten Ruf nicht verdient haben. Die Stickstoffverbindungen gelten noch immer als gesundheitsschädlich oder gar krebserregend. Es ist allerdings nicht geklärt, ob das Krebsrisiko durch Nitrate, das sich in Tierversuchen zeigte, auch für den Menschen gilt. (ad)
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