Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle beim Schutz vor Schlaganfällen. So kann sich durch den Verzehr der falschen Lebensmittel das persönliche Risiko für einen Schlaganfall deutlich erhöhen. Welche Lebensmittel sollten also besser gemieden werden, um sich effektiv zu schützen?
Der Körper benötigt sogenannte Blutfette, um zu überleben. Wenn jedoch zu hohe Blutfettwerte vorliegen, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was auch Schlaganfälle betrifft.
Hohe Cholesterinwerte ein Risikofaktor
Cholesterin ist ein solches Blutfett. Dabei unterscheidet man Cholesterin in das häufig als ungesund bezeichnete LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) und das gesunde HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein). Bei werden durch die Ernährung beeinflusst, je nachdem welche Lebensmittel man zu sich nimmt.
„Die Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels verringert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erheblich“, erläutert Dr. Sonia Tolani in einem Beitrag des Columbia University Irving Medical Center (CUIMC).
Transfette besonders kritisch
Laut Dr. Tolani werden 80 Prozent des Cholesterins im Blut durch die Leber und die Körperzellen produziert, die restlichen 20 Prozent werden über die Ernährung aufgenommen. Insbesondere Lebensmittel, die viele Transfettsäuren und gesättigte Fette aufweisen, tragen der Expertin zufolge zu ungesunden Cholesterinwerten bei, die das Risiko für Schlaganfälle erhöhen.
Vor allem in industriell verarbeiteten Lebensmittel wie beispielsweise Margarine, Pizza, Pommes Frites, und Chips seien häufig ungesunde Transfette enthalten, die bei den Angaben der Inhaltsstoffe oft als gehärtete oder teilweise gehärtete Fette deklariert werden. Entsprechende Produkte gilt es daher möglichst zu meiden.
Gesättigte Fetten reduzieren
Auch gesättigte Fette können das Schlaganfallrisiko erhöhen, ergänzt Dr. Tolani. Diese Fette seien in vielen Lebensmitteln wie beispielsweise in Rind-, Lamm-, Schweine- und Geflügelfleisch, Butter, Käse und Palmöl enthalten.
Allerdings werden nicht alle gesättigten Fette als gleichermaßen ungesund bewertet, erläutert die Expertin. Die Aufnahme sollte laut der American Heart Association jedoch unter 13 Gramm täglich bleiben
Ultrahochverarbeitete Lebensmittel meiden
In einer aktuellen Studie wird zudem berichtet, dass insbesondere Frauen mit ischämischen Herzerkrankungen, die in Gemeinden leben, in denen ein geringes Angebot an unverarbeiteten Lebensmitteln vorherrscht, generell ein erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod aufweisen.
Die Forschenden fügen hinzu, dass in Gemeinden mit einem größeren Angebot an ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln das Risiko für vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, speziell das Risiko für einen Tod aufgrund von Schlaganfällen und ischämischen Herzerkrankungen, generell erhöht ausfiel.
Darüber hinaus hatte eine frühere Studie bereits darauf hingedeutet, dass unverarbeitet Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, Nüsse und Samen mit einem geringeren Schlaganfallrisiko assoziiert sind. Rotes und verarbeitetes Fleisch wurden hingegen mit einem erhöhten Risiko in Zusammenhang gebracht, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) in einer Mitteilung zu den Studienergebnissen.
Zusammengenommen kann die Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf das Risiko für Schlaganfälle haben und insbesondere der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch, gehärteten Fetten und hoch verarbeiteten Lebensmitteln sollte vermieden werden, um das persönliche Risiko für einen Schlaganfall zu reduzieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Columbia University Irving Medical Center: Cholesterol 101 (veröffentlicht 15.09.2023), CUIMC
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie: Ernährung und Schlaganfallrisiko: Weniger Eier, weniger Hirnblutungen. Weniger rotes Fleisch, weniger Hirninfarkte? (veröffentlicht 25.08.2020), DGN
- Audencio Victor, Rita de Cassia Ribeiro Silva, Natanael de Jesus Silva,, Andrea Ferreira, Mauricio L. Barreto, et al.: Influence of Unhealthy Food Environment on Premature Cardiovascular Disease Mortality in Brazil: An Ecologic Approach; in : American Journal of Preventive Medicine (veröffentlicht Februar 2023), American Journal of Preventive Medicine
- Tammy Y. N. Tong, Paul N. Appleby, Timothy J. Key, Christina C. Dahm, Kim Overvad, Anja Olsen, Anne Tjønneland, Verena Katzke, Tilman Kühn, Heiner Boeing, Anna Karakatsani, Eleni Peppa, Antonia Trichopoulou, Elisabete Weiderpass, Giovanna Masala, Sara Grioni, Salvatore Panico, Rosario Tumino, Jolanda M. A. Boer, W. M. Monique Verschuren, J Ramón Quirós, Antonio Agudo, Miguel Rodríguez-Barranco, Liher Imaz, María-Dolores Chirlaque, Conchi Moreno-Iribas, Gunnar Engström, Emily Sonestedt, Marcus Lind, Julia Otten, Kay-Tee Khaw, Dagfinn Aune, Elio Riboli, Nicholas J. Wareham, Fumiaki Imamura, Nita G. Forouhi, Emanuele di Angelantonio, Angela M. Wood, Adam S. Butterworth, Aurora Perez-Cornago: The associations of major foods and fibre with risks of ischaemic and haemorrhagic stroke: a prospective study of 418 329 participants in the EPIC cohort across nine European countries; in: European Heart Journal (veröffentlicht 21.07.2020), academic.oup.com
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