Kinder von stark rauchenden Müttern haben dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit für COPD
Das Rauchen ungesund ist und auch die Gesundheit von Passivrauchern schädigt, ist schon lange bekannt. In den letzten Jahren wurden deswegen immer mehr Kampagnen ins Leben gerufen, die Nichtraucher vor der passiven Aufnahme von Zigarettenrauch schützen sollen. Wissenschaftler von der University of Melbourne stellten jetzt fest, dass stark rauchende Mütter das Risiko ihrer Kinder für eine chronischen Lungenerkrankung, schlimmstenfalls um das Dreifache erhöhen.
Generell sollten Eltern nicht in der Nähe von ihren Kindern rauchen, damit eventuelle Folgeerkrankungen vermieden werden. Speziell stark rauchende Mütter erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind im späteren Leben eine chronische Lungenerkrankung entwickelt, stellten Forscher von der University of Melbourne bei einer Untersuchung fest. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Respirology“.
Rauchen von Zigaretten häufigster Grund für COPD
Rauchen schadet unserer Gesundheit. Aber auch Nichtraucher werden durch Passiv-Rauch gefährdet. Besonders bedroht sind dabei unsere Kinder. Wissenschaftler fanden jetzt heraus, das Kinder von stark rauchenden Müttern ein um das dreifache erhöhtes Risiko für die spätere Entwicklung von chronischen Lungenerkrankungen haben. Wenn Mütter mehr als zwanzig Zigaretten am Tag rauchen, können bei deren Kindern später chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) auftreten, sagen die Mediziner. COPD ist eine progressive Krankheit, die das Atmen erschwert. Das Rauchen von Zigaretten ist bei weitem der häufigste Grund, warum Menschen an COPD erkranken. Auch wenn sie selbst nicht rauchen, können sie solch eine Krankheit durch das Leben mit einem Raucher bekommen, warnen die Forscher.
Langzeitstudie untersucht etwa 6.000 Probanden
Für die aktuelle Studie untersuchten die Wissenschaftler die Daten von etwa 6.000 Erwachsenen. Diese hatten an einer langzeit Untersuchung teilgenommen, die bereits im Jahr 1968 begann, berichten die Forscher. Die Erhebung der Daten wurde erneut im Jahr 2004 durchgeführt. Fast 40 Prozent aller Teilnehmer lebte mit einer rauchenden Mutter zusammen und 17 Prozent der Probanden berichteten, dass ihre Mutter eine starke Raucherin war. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer hatte bereits Erfahrungen mit einer Asthma-Erkrankung gemacht. Vier von zehn Probanden erklärten, dass sie niemals selber geraucht hatten. Die Teilnehmer unterzogen sich einem Lungenfunktionstest zwischen dem Jahr 2007 und dem Jahr 2008, erläutern die Mediziner.
Rauchende Mütter schädigen wachsende Lunge von Kindern
Wenn Menschen mit einer stark rauchenden Mutter aufwuchsen, waren sie dreifach anfälliger für die Beeinträchtigung der Lunge, die mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) verbunden ist. Die Kinder von moderaten Rauchern, die weniger als zwanzig Zigaretten am Tag rauchten, hatten ein geringeres Risiko solch eine Krankheit zu entwickeln, erklären die Mediziner. Diese Ergebnisse waren nicht überraschend für uns, sagt die Hauptautorin Dr. Jennifer Perret von der University of Melbourne. Rauchen kann im späteren Leben zu Defiziten in der Lungenfunktion führen. Somit war es nicht unerwartet, dass durch rauchende Mütter auch die wachsenden Lunge von deren Kindern negativ beeinflusst wurde.
Jedes Jahr sterben unzählige Menschen an den Folgen von COPD
COPD ist laut Aussage der Forscher die dritthäufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten. Bei mehr als 15 Millionen Menschen wurde COPD diagnostiziert, aber die wirklichen Zahlen sind wahrscheinlich noch viel höher, da viele Menschen nicht wissen, dass sie von der Krankheit betroffen sind, sagen die Experten. Es könnte eine Kombinierte Wirkung zwischen Rauchen und anderen Umwelteinflüssen bestehen, die mit der Entwicklung von COPD zusammenhängt. Also sollten wir staubige oder verschmutzte Umgebungen vermeiden, und überhaupt nicht oder so wenig wie möglich rauchen, fügt Dr. Perret hinzu. (as)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.