Senatsverwaltung fordert Mithilfe der Bevölkerung
21.06.2012
Die Ausbreitung der Eichenprozessionsspinner wird deutschlandweit zu einem wachsenden Problem. Nun hat die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Stadtentwicklung auch die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Bekämpfung der Raupen aufgefordert. Die Raupen können allergische Reaktionen beim Menschen provozieren.
Riskant ist der Kontakt mit den Brennhaaren der Eichenprozessionsspinner, da diese das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, welches bei Hautkontakt oder beim Einatmen heftige allergische Reaktionen verursachen kann. Da die feinen Brennhaare auch über die Luft transportiert werden können, herrscht bereits in einiger Entfernung zu den Raupennestern ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Aus diesem Grund müsse vor allem an stark frequentierten Orten wie Erholungs- und Sportanlagen, Schulen, Kindergärten und Wohnhäusern gegen die Eichenprozessionsspinner vorgegangen werden, erklärte die Berliner Senatsverwaltung. Hier sind die Behörden auch auf Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, die gebeten wird, gesichtete Nester der Eichenprozessionsspinner umgehend bei den zuständigen Gesundheits- und Grünflächenämtern zu melden.
Nester der Eichenprozessionsspinner den Behörden melden
Nicht nur die Berliner Senatsverwaltungen für Gesundheit und Stadtentwicklung bittet um die Mithilfe der Bevölkerung bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, sondern auch das Brandenburgische Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung versucht die Einwohner für das Risiko zu sensibilisieren. In Brandenburg ist die Ausbreitung der Raupen vor allem in den Parks und Gärten der Landeshauptstadt Potsdam so massiv, dass die Stadtverwaltung bereits einige Bereiche für Besucher gesperrt hat. Die gesichteten Gespinste (Raupennester) müssen aufgrund der Risiken durch die Brennhaare von Experten entfernt werden. Befinden sich die Gespinste auf Privatgrundstücken, fordern die Behörden im Ernstfall die Grundstückseigentümer dazu auf, die Nester beseitigen zu lassen. Kommen die Betroffenen dieser Aufforderung nicht nach, kann das Gesundheitsamt eine Beseitigung der Raupen veranlassen und den Grundstückseigentümern die Kosten hierfür in Rechnung stellen.
Gesundheitsrisiko durch Brennhaare der Eichenprozessionsspinner
Beim Menschen verursachen die Brennhaare der giftigen Raupen oftmals typische Anzeichen von Nesselfieber, wie Hautrötungen, Bläschenbildung und einen starken Juckreiz. Auch Reizungen der Augen und Atemwege sind durchaus keine Seltenheit. Schlimmstenfalls erleiden die betroffenen einen lebensbedrohlichen allergischen Schock. Durch die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner ausgelöster Juckender Hautausschlag, wird in der Fachliteratur als Raupendermatitis bezeichnet. (fp)
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Bild: Raupendermatitis durch Eichenprozessionsspinner Foto: Daniel Ullrich.
Autoren- und Quelleninformationen
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