Influenza: Für die Grippeschutzimpfung ist es noch nicht zu spät
Experten zufolge verlief die letzte Grippesaison besonders schwer und führte zu rund neun Millionen Arztbesuchen. Fast 60.000 Patienten mussten stationär in Kliniken behandelt werden. Zum Start der diesjährigen Influenza-Saison raten Fachleute insbesondere Risikogruppen, jetzt noch eine Impfung in Betracht zu ziehen.
Besonders schwerer Verlauf
Die Grippesaison im vergangenen Winter verlief besonders schwer und führte zu rund neun Millionen Arztbesuchen. Über 330.000 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle mit Influenza-Viren wurden damals gemeldet. Fast 60.000 Menschen mussten stationär in Krankenhäusern behandelt werden. Bei 1.665 Personen endete die Infektion tödlich. Wer in der aktuellen Saison kein unnötiges Risiko eingehen möchte, sollte Schutzmöglichkeiten nutzen und sich impfen lassen, raten Gesundheitsexperten. Gesetzlich Versicherte haben mittlerweile einen verbindlichen Anspruch auf einen Vierfach-Impfstoff gegen Grippe.
Risikogruppen sollten Impfung in Betracht ziehen
Zum Start der Influenza-Saison rät die Krankenkasse Barmer insbesondere Risikogruppen, jetzt noch eine Impfung in Betracht zu ziehen.
„Für eine Grippeschutzimpfung ist es nicht zu spät“, erklärte Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer in einer Mitteilung.
„Gerade bei gefährdeten Personen wie chronisch Erkrankten mit schwachem Immunsystem, älteren Menschen oder Schwangeren kann die Impfung sehr sinnvoll sein. Wer sich unsicher ist, sollte zügig seinen Arzt fragen“, so die Expertin.
Die Kosten für die Impfung werden von der Krankenkasse übernommen. Den Angaben zufolge dauere es nach der Immunisierung etwa zwei Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut sei.
Danach sei das Risiko einer Influenza deutlich geringer, wenngleich aber auch nicht völlig ausgeschlossen.
Von Erkrankten Abstand halten
Um sich vor einer Grippe-Infektion zu schützen, sollte man in den kommenden Wochen einige kleine Tipps beherzigen.
„Da sich das Grippevirus vor allem durch Husten und Niesen verbreitet, ist es ratsam, von Erkrankten möglichst eineinhalb bis zwei Meter Abstand zu halten“, sagte Marschall.
Um eine indirekte Übertragung zu vermeiden, solle man sich regelmäßig die Hände waschen und möglichst wenig ins Gesicht fassen.
Schließlich könne man mit den Viren in Kontakt kommen, in dem man eine erkrankte Person mit Handschlag begrüße oder einen Gegenstand berühre, den sie zuvor angefasst habe.
„Regelmäßiges Händewaschen ist zur Vermeidung einer Influenza auch deshalb so wichtig, weil eine Person bereits dann ansteckend sein kann, wenn sie noch keine Symptome zeigt“, so Marschall.
Symptome unterscheiden sich manchmal kaum
Oft sind sich Patienten nicht sicher, ob sie eine Grippe oder Erkältung haben.
Wie es in der Mitteilung der Krankenkasse heißt, beginne eine Influenza sehr plötzlich. Betroffene fühlen sich in der Regel innerhalb weniger Stunden deutlich kränker als bei einer Erkältung.
Zudem litten sie häufig unter trockenem Husten, starken Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen sowie hohem Fieber.
„Es kommt auf das Immunsystem an, wie stark man auf eine Influenza reagiert. Daher kann es auch vorkommen, dass sich die Symptome von einer Erkältung kaum unterscheiden. Im Zweifelsfall sollte man immer zum Arzt gehen“, sagte Marschall. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.