Wir brauchen mehr Organspender in Deutschland, fordert der deutsche Gesundheitsminister
Mehr Menschen in Deutschland sollten sich bewusst mit dem Thema Organspende auseinandersetzen, fordert jetzt der Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). In Deutschland stirbt etwa alle acht Stunden ein Mensch, weil es keinen passenden Organspender gibt. Vielen Betroffenen könnte geholfen werden, wenn mehr Menschen einen Organspendeausweis mit sich tragen würden.
Ein Organspendeausweis kann kranken Menschen das Leben retten. Leider haben noch zu wenig Deutsche einen solchen Pass. Aus diesem Grund versterben jeden Tag etliche Menschen, die mit Spenderorganen gerettet werden könnten. Der deutsche Gesundheitsminister rief jetzt dazu auf, das mehr Menschen in Deutschland Organspender werden sollten.
Mehr als 10.000 Deutsche warten im Moment auf ein Spenderorgan
Jede und jeder von uns kann schon morgen in die Situation kommen, eine Organspende zu benötigen, sei es durch eine Krankheit oder einen Unfall, zitiert die Nachrichtenagentur “dpa” den Bundesgesundheitsminister. Alleine in Deutschland warten zur Zeit mehr als 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Diese sind aber nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Aus dem Grund verstirbt alle acht Stunden ein Mensch in Deutschland, der normalerweise mit einem Spenderorgan hätte weiterleben können.
Optionen des Organspendeausweises
Am besten ist es, eine persönliche Entscheidung sofort in einem Organspendeausweis festzuhalten. Das schaffe im Ernstfall Klarheit und Sicherheit, vor allem für die Angehörigen, sagt Gesundheitsminister Gröhe. Außerdem können wir durch einen solchen Spenderpass das Geschenk des Lebens weitergeben, wenn es irgendwann einmal darauf ankommt, fügt der Minister in einer Meldung der dpa hinzu. Grundsätzlich können wir im sogenannten Organspendeausweis festhalten, ob wir im Falle eines Hirntodes unsere Organe anderen Menschen zu Verfügung stellen wollen. Natürlich können wir diesen Vorgang auch ablehnen. Es bestehen aber noch mehr Optionen mit einen Spenderpass: Besitzer haben die Möglichkeit, ihr Einverständnis zu Organ- und Gewebespenden zu geben. Diese Zustimmung kann auch auf bestimmte Organe beschränkt werden.
Vergangene Skandale verringern die Spendenbereitschaft der Bürger
Leider hat die Spendenbereitschaft der deutschen Bürger in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Schuld daran sind einige zurückliegende Skandale. Ärzte hatten beispielsweise Medikamente an Patienten verabreicht, wodurch diese dann kränker wirkten, als sie in Wirklichkeit waren. Durch diese Manipulation sollten Betroffene schneller an Spenderprogramme kommen, berichtet die dpa. Außerdem seien manche Menschen immer noch verunsichert, ob ein vorliegender Hirntod überhaupt zweifelsfrei diagnostiziert werden kann.
Tag der Organspende bietet die Möglichkeit sich besser zu informieren
Am Tag der Organspende können alle Menschen sich besser über dieses wichtige Thema informieren. Dazu sollten sie Gespräche mit Ärzten und Betroffenen führen. Stellen Sie bei diesem Termin ruhig alle Fragen, die Sie interessieren oder bewegen. Besprechen Sie das Thema mit Ihrer Familie, erklären Sie Ihre Entscheidung und dokumentieren Sie diese dann in Ihrem persönlichen Organspendeausweis, zitiert die dpa den Bundesgesundheitsminister.
Mangelndes Vertrauen in das Vergabesystem senkt Spendebereitschaft
Eine Studie der Betriebskrankenkasse pronova BKK ergab, dass etwa drei Viertel aller Deutschen prinzipiell bereit sind, nach ihrem Ableben Organe zu spenden. Das Problem dabei ist aber, dass nur etwa 43 Prozent der Menschen in unserem Land den dafür notwendigen Organspendeausweis besitzen. Der größte Grund für das Ablehnen von Organspenden ist das mangelnde Vertrauen in das Vergabesystem und die Todesdiagnose, schreibt die dpa. Insgesamt wurden seit dem Jahr 1963 in Deutschland 125.233 Organe transplantiert. Damit konnten die Leben von etlichen Betroffenen gerettet werden. Spendenorgane können den Betroffenen viele zusätzliche Lebensjahre schenken, werden die Organisatoren des Tages der Organspende von der dpa zitiert. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.