Vegane Ernährung: Stillende Frauen brauchen mehr Vitamin B12
Vegane Ernährung liegt im Trend. Wer auf seinem Speiseplan komplett auf tierische Produkte verzichtet, sollte darauf achten, alle wichtigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen aufzunehmen. Dies ist vor allem für stillende – und auch schwangere – Frauen wichtig, sie haben einen erhöhten Vitamin-B12-Bedarf.
Vegane Ernährung liegt im Trend
Immer mehr Menschen ernähren sich vegan. Für manche sind es moralische und ethische Gründe, die sie dazu veranlassen, keine tierischen Produkte zu konsumieren, bei anderen steht eher der Gesundheitsaspekt im Vordergrund. Typische Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes oder zu hohe Blutfettwerte sind bei Veganern selten. Sie müssen allerdings genauer darauf achten, alle wichtigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen aufzunehmen. Dies ist besonders für stillende Veganerinnen wichtig.
Fast nur in tierischen Produkten enthaltener Nährstoff
Menschen, die sich vegan ernähren, sollten sich erkundigen, welche Lebensmittel die meisten Nährstoffe enthalten und darauf achten, dass sie genügend Kalzium, Vitamin D, Jod und vor allem Vitamin B12 zu sich nehmen.
Vitamin B12 gilt bei einer rein pflanzlichen Ernährung als kritischer Nährstoff, da es von Natur aus fast ausschließlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Milch und Eiern sowie in Innereien enthalten ist. Stillende Mütter – ebenso wie Schwangere – haben einen erhöhten Bedarf an diesem Vitamin.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät Frauen, die sich vegan ernähren, sich mit ihrem Nachwuchs an einen Kinderarzt zu wenden.
Dieser könne regelmäßig überprüfen, „ob der Säugling ausreichend mit Vitamin B12 versorgt wird. In den meisten Fällen reicht es, wenn die Mutter das Vitamin zusätzlich einnimmt“, erklärte BVKJ-Bundespressesprecher Dr. Hermann Josef in einem Beitrag auf der Webseite „kinderaerzte-im-netz.de“.
Vitamin-B12-Versorgung über Nahrungsergänzungsmittel
Laut den Experten macht sich ein Vitamin-B12-Mangel beim Säugling oft erst nach etwa vier bis sechs Monaten, beispielsweise durch Wachstumsstörungen, Blutarmut, Muskelschwäche und eine veränderte Gehirnentwicklung beziehungsweise unzureichendes Kopfwachstum bemerkbar.
Wird der Mangel nicht rechtzeitig erkannt, können bleibende Schäden entstehen.
Um einem Vitamin-B12-Mangel vorzubeugen, sollten Veganerinnen und Veganer laut Ernährungsexperten auf entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, da die Versorgung mit dem Vitamin über herkömmliche Lebensmittel nicht möglich sei.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schreibt in ihrer Position zur veganen Ernährung: „Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich.“
„Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B12“, so die Experten. „Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.