Stresshormone aktivieren braunes Fett, dieses verbrennt Glucose
In der heutigen Gesellschaft legen viele Menschen Wert auf eine schlanke Figur. Somit ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Personen durch Diät oder Sport versuchen, einige Pfunde zu verlieren. Doch es scheint noch andere Wege zu geben, die uns dabei helfen abzunehmen. Forscher stellten fest, dass Stress den Verlust von Gewicht fördern kann.
Immer mehr Menschen versuchen sich gesund zu ernähren und dadurch Gewicht abzunehmen. Wissenschaftler von der „Nottingham University“ stellten jetzt fest, dass Menschen die unter psychischen Druck stehen, allgemein schneller Kalorien abbauen. Die Forscher veröffentlichten die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift „Experimental Physiology“.
Sogenanntes braunes Fett hilft uns abzunehmen
Möchten Sie einige Kilo abnehmen? Dann haben Sie sicher schon Diäten ausprobiert oder versucht über mehr Bewegung und Sport ihr Ziel zu erreichen. Forscher fanden jetzt heraus, dass freigesetzte Stresshormone im Körper gesundes braunes Fett aktivieren. Dieses verbrennt Glucose und erzeugt dadurch Körperwärme. Somit kann leichter Stress zusätzlich zu einer Diät einen Gewichtsverlust unterstützen, erklärt der Studienautor Professor Michael Symonds. In einer Stresssituation werde vermehrt Cortisol ausgeschüttet. Diese Cortisol-Erhöhung aktiviere sogenanntes braunes Fett, das zur Erzeugung von Wärme Kalorien verbraucht. Rund 90 Prozent des Fettes im Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen gehören zu der ungesunden weiße Sorte, sagen die Experten. Es saugt Kalorien auf und speichert sie in Bauch und den Oberschenkeln ab. Außerdem steigert es das Risiko von Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes, erläutern die Forscher. Aber der Rest ist braunes Fett, auch als Fettgewebe bekannt.
Braunes Fett verbrennt Kalorien und erzeugt Wärme für den Körper, sagen die Experten. Babys und Kinder besitzen besonders viel braunes Fett. Sie benötigen es, um sich warm zu halten. Aber auch der Körper von Erwachsenen enthält eine geringe Menge gesundes braunes Fett. Menschen, die mehr braunes Fett in sich tragen, sind schlanker, behaupten die Forscher. Um milden psychischen Stress zu induzieren, untersuchte das Forscherteam fünf gesunde Frauen. Die Wissenschaftler unterzogen die Probanden einem kurzen Mathe-Test, dabei überwachten sie den Cortisolspiegel und die Temperatur von braunem Fett im Hals der Testpersonen, berichten die Mediziner. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass noch vor dem Start des Tests in den Probanden intensiver Stress ausgelöst wurde. Der Cortisolspiegel stieg und die Temperatur des braunen Fettes erhöhte sich. Dadurch wurden auch schneller die Kalorien verbrannt, fügen die Experten hinzu.
Neue Techniken sollten gefördert werden, die milden Stress auslösen
Unsere Forschung zeigt, dass die Veränderung der Aktivität von braunen Fett durch die Reaktion auf psychischen Stress erklärt werden kann, sagen die Forscher. Dies ist wichtig, weil braunes Fett die einzigartige Fähigkeit hat, schnell Wärme zu erzeugen und in Glucose zu verstoffwechseln, erläutert Prof. Symonds. Die meisten Erwachsenen besitzen nur zwischen 50 und 100 Gramm braunes Fett. Dieses ist aber wegen seiner Eigenschaft, Wärme zu erzeugen, etwa 300 mal größer als jedes andere Gewebe, erläutern die Wissenschaftler. Es besteht eine umgekehrte Beziehung zwischen der Menge an braunen Fett und unserem BMI. Ob dieser Umstand eine direkte Folge durch die Auswirkungen von braunen Fett ist, muss noch vollständig geklärt werden, fügen die Forscher hinzu. Ein besseres Verständnis über die Faktoren, die unsere Aktivität von braunen Fett beeinflussen, dazu gehören beispielsweise Ernährung und Bewegung, habe das Potenzial, zukünftig Fettleibigkeit und Diabetes zu verhindern, sagen die Wissenschaftler. Neue Techniken müssten gefördert werden, um milden Stress zu induzieren, damit die Aktivität von braunen Fett ausgelöst wird, erklären die Mediziner. Dabei sei zu beachten, dass negative Auswirkungen von chronischem und schwerem Stress zu einem schlechten Stoffwechsel führen. Dieser wirkt sich dann negativ auf unsere Gesundheit aus, warnen die Experten.(as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.