Eine Akupressur-Selbstbehandlung kann Arthroseschmerzen lindern und auch die der betroffenen Alltagsfunktion deutlich verbessern. Das hat eine aktuelle Studie aus den USA gezeigt.
An der randomisiert-kontrollierten Studie nahmen 150 Patienten im Alter über 65 Jahren teil (Durschnittsalter 73 Jahre). Die Probanden wurden randomisiert auf drei Gruppen aufgteilt. Gruppe 1 erhielt die bisher übliche Behandlung (Kontrollgruppe). Die zweite Gruppe führte an sich selbst eine Akupressur durch und die Probanden der dritten Gruppe wurden instruiert, eine Scheinakupressur vorzunehmen. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe konnte nach Ende der Studie ebenfalls ein Akupressurtraining erhalten.
Die Akupressurgruppe sollten mit Hilfe eines speziellen Massageholz neun verschiedene Akupunkte zur Schmerzreduktion stimulieren. Zusätzlich bekamen die Patienten Infomaterial und eine Anleitungs-DVD mit nach Hause. In der Gruppe mit Scheinakupressur wurden ebenfalls neun Punkte stimuliert, die aber keine Akupunkturpunkte waren. Sowohl Patienten mit Akupressur als auch Scheinakupressur erhielten darüber hinaus ihre übliche Schmerztherapie. Die Teilnehmer der Therapiegruppen sollten zwei Monate lang einmal täglich an fünf Tagen in der Woche die Anwendung durchführen.
Nach vier und acht Wochen wurden die Probanden ärztlich untersucht. Darüber hinaus erfragten die Studienärzte in wöchentlichen Telefonaten den Verlauf von Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen. Als primären Endpunkt hatten die Forscher den Wert auf der WOMAC(Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index)-Schmerzskala gewählt (0–20 Punkte).
Akupressur und Scheinakupressur konnten die Schmerzen im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich lindern. Der Wert war ausgehend von 6,5 Punkten in der Akupressurgruppe nach vier Wochen auf 5,4 und nach acht Wochen auf 4,8 Punkte gefallen. Das machte eine Differenz von 1,7 Punkten. In der Gruppe mit Scheinakupressur kam es innerhalb von zwei Monaten zu einem ähnlichen Rückgang von 6,8 auf 5,5 Punkte (minus 1,3 Punkte). In der Kontrollgruppe sank der Wert nur um 0,6 Punkte. Zu einem ähnlichen Bild führte die WOMAC-Subskala für körperliche Einschränkungen. Allerdings waren in beiden Skalen der Unterschied zwischen Akupunktur- und Scheinakupunkturgruppe nicht signifikant. Lediglich in Hinsicht auf die Unterscheide zwischen diesen beiden Gruppen und der Kontrollgruppe war eine signifikante Differenz zu beobachten.
Auch die Schmerzen gingen mit Akupressurbehandlung signifikant um 0,75 Punkte, mit Scheinakupunktur um 0,5 Punkte stärker zurück als in der Kontrollgruppe.
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