Studie belegt Nutzen von Radon und Wärme bei Arthritis
23.01.2014
Rheuma betrifft in Deutschland und Österreich fast 22 Millionen Menschen und gehört damit zu den großen Volkskrankheiten. Eine häufig auftretende Form des entzündlichen Rheumas ist die rheumatoide Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt. Der Krankheit liegt ein chronisches Entzündungsgeschehen zugrunde, das Knorpel, Knochen und Bänder angreift. Trotz aller Forschungsfortschritte bei der medikamentösen Behandlung ist die Erkrankung bis heute nicht heilbar. Zudem birgt diese Therapieform nicht unbeträchtliche Nebenwirkungen und Risiken. Außerdem sprechen nicht alle Patienten auf diese Behandlung an, starke Schmerzmedikamente sind oft unvermeidbar, die Lebensqualität sinkt deutlich. Aus diesem Grund suchen Patienten oft nach alternativen Behandlungsformen. Eine neue Studie bestätigt, dass eine Heilstollentherapie mit Radon und Wärme nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch das Krankheitsgeschehen auf molekularer Ebene positiv beeinflussen kann.
„Zu Beginn der Erkrankung kommt es meist zu unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme“, weiß Univ.-Doz. Dr. Bertram HölzI, ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollens. Später klagen Patienten meist über Schmerzen, Schwellung, Überwärmung, Rötung und eine eingeschränkte Beweglichkeit des betroffenen Gelenks. Zudem zeichnet sich die rheumatoide Arthritis durch nächtliche und morgendliche Gelenkschmerzen, Morgensteifigkeit der Gelenke und Schwellungen in den Fingergrund- und Fingermittelgelenken aus. Da die Krankheit durch Entzündungen in den Gelenken hervorgerufen wird, hilft Arthritis-Patienten häufig die sogenannte Radonwärmetherapie. Sie reduziert Schmerzen und Entzündungen im Körper.
Bei einer solchen mehrwöchigen Kur fahren Patienten mehrmals in einen Thermalstollen 600 Meter tief unter die Erde ein. Dort herrscht ein besonderes Klima. Neben tropischer Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit, die in Kombination rheumageplagte Muskeln entspannen, wirkt in erster Linie das Edelgas Radon. Es kommt in der Erdrinde des Stollens natürlich vor und reduziert die Aktivität von Schmerzbotenstoffen und lindert Entzündungen. Letzteres Phänomen wurde erst vor kurzem in einer Studie untersucht: Das leicht radioaktive Radon gelangt über Haut und Lunge in den Körper und reduziert im Körper von Arthritis-Patienten entzündungsfördernde Moleküle. Gleichzeitig sorgt Radon für eine Zunahme von Molekülen, die Entzündungsprozesse verhindern. „Bei einigen Patienten setzt dieser Effekt schon gegen Ende der Kur ein, bei anderen verzögert nach einigen Wochen“, verdeutlicht Dr. HölzI. „Patienten beschreiben Schmerzlinderungen oder gar komplette Beschwerdefreiheit, die oft Monate anhält.“ Auch der Knochenstoffwechsel wird durch die Radonwärmetherapie positiv beeinflusst.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.