Führt regelmäßige Bewegung zu besseren Schulleistungen?
22.10.2013
Jugendliche können ihre schulischen Leistungen durch regelmäßigen Sport erheblich verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie schottischer Wissenschaftler der „University of Dundee“. Demnach könnten insbesondere Mädchen durch häufige Bewegung bessere Noten in Naturwissenschaften erlangen.
Bewegung fördert körperliche und geistige Fitness
Wer sich viel bewegt, lebt gesünder und fördert nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Fitness – was für Jugendliche unter Umständen deutlich bessere Schulnoten bedeuten kann. Wie schottische Forscher von der Universität Dundee nun in einer Studie herausgefunden haben, steigt die Chance auf bessere Leistungen umso höher, je öfter Teenager sich bewegen. Zudem könnten gerade Mädchen ihre Noten im Bereich der Naturwissenschaften durch Sport verbessern.
Langzeitstudie mit 5.000 Schülern
Für ihre Studie hatten die schottischen Forscher zunächst für knapp 5.000 11-jährige Schüler dokumentiert, wie häufig und in welchem Maße sich diese in einem Zeitraum von drei bis sieben Tagen bewegten. Im Anschluss daran wurden die schulischen Leistungen in Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften unter die Lupe genommen, die die Teenager im Alter von 11, 13 und 16 Jahren erbracht hatten. Neben dem Grad der körperlichen Bewegung und den Schulnoten wurde auch erhoben, welche Mütter während der Schwangerschaft geraucht hatten und aus welchem wirtschaftlichen und sozialen Milieu die Schüler stammten. Zudem berücksichtigten die Forscher, welche Kinder ein geringes Geburtsgewicht gehabt hatten und bei welchen bereits die Pubertät eingesetzt hatte.
Je früher der Sport, desto besser die Leistungen
Das Ergebnis war eindeutig: Die Schüler, die schon im Alter von 11 Jahren aktiver waren als andere, erbrachten auch in allen getesteten Fächern bessere Leistungen. Dieser Zusammenhang war besonders bei den Mädchen im Bereich Naturwissenschaften deutlich geworden – eine für die Forscher nicht zu unterschätzende Erkenntnis: „Das ist ein wichtiges Ergebnis, vor allem im Lichte der aktuellen Politik in Großbritannien und Europa, Frauen in den Naturwissenschaften zu fördern", so die Autoren der Studie in einem Artikel im "British Journal of Sports Medicine".
Schulen und Eltern müssen richtige Voraussetzungen schaffen
Darüber hinaus konnten die Forscher zeigen, dass offenbar auch der Beginn der regelmäßigen sportlichen Aktivität einen Einfluss hat – denn je länger die Kinder bereits körperlich aktiv waren, desto besser waren die Noten. So einfach die Formel „Mehr Bewegung = bessere Noten“ auf den ersten Blick scheint, ist es allerdings den Forschen nach nicht. Stattdessen müsste insbesondere die Politik aktiv werden, um entsprechende Voraussetzungen zu schaffen: „Wenn MVPA (moderat-starke körperliche Aktivität) Einfluss auf akademische Leistungen hat, dann hat dieses wiederum Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheits- und Bildungspolitik, da Schulen und Eltern eine sehr wichtige ‘Beteiligung’ zukommt, indem sie sinnvolle und nachhaltige Maßnahmen bereitstellen müssen, um die körperliche Aktivität der Jugendlichen zu steigern“, so die Autoren laut einem Artikel der „Medical News Today“. (nr)
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