Studie: Psychopharmaka-Verordnungen bei Kindern und Jugendlichen steigen
19.02.2014
Antipsychotika-Verabreichungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen auch in Deutschland kontinuierlich zu. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscher-Team, das aktuelle Daten auswertete.
Die Verordnung von Antipsychotika bei Kindern und Jugendlichen hat in den vergangenen Jahren in den USA und Europa deutlich zugenommen. Dabei sind die Nebenwirkungen bisher noch nicht ausreichend erforscht. Jetzt hat eine Gruppe Wissenschaftler Daten für Deutschland ausgewertet. Sie kommen zu dem Schluß, dass auch in Deutschland in den vergangenen Jahren die Antipsychotika-Verordnungen bei Kindern und Jugendlichen zugenommen haben.
Die Forscher werteten Daten der BARMER GEK aus den Jahren 2005–2012 aus.Dazu analysierten die Antipsychotika-Verordnungen für Kinder und Jugendlichen (Alter: 0–19 Jahre) über diesen Zeitraum nach Alter, Geschlecht, verordneter Substanz, verschreibender Facharztgruppe und zeitlichen Trends.
Der Anteil an Kindern bzw. Jugendlichen, denen ein Antipsychotikum verordnet wurde, stieg von 0,23% (2005) auf 0,32% (2012). Der Zuwachs an Antipsychotika-Verschreibungen war in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen (0,24% auf 0,43%) und der 15- bis 19-Jährigen (0,34% auf 0,54%) besonders ausgeprägt. Die meisten Verordnungen erfolgten durch Kinder- und Jugendpsychiater oder Kinderärzte; die am häufigsten verschriebenen Substanzen waren Risperidon und Pipamperon. (pm)
Bildnachweis: Gaby Kempf / pixelio.de
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