Bei neurodegenerativen Erkrankungen ist der Geruchssinn oft schon früh betroffen. Nun haben Wissenschaftler untersucht, ob ein schlechter Geruchssinn spezifisch den Verlust des Gedächtnisses vorhersagen kann. Das Ergebnis: Patienten mit schlechtem Geruchssinn, haben ein um das fünfache erhöhte Alzheimerrisiko.
An der Studie nahmen zwischen 2004 und 2010 insgesamt 1630 ältere kognitiv noch gesunde Teilnehmer und über 300 Personen mit bereits bestehender leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) teil. Zu Beginn waren die Teilnehmer rund 80 Jahre alt und kognitiv gesund. Nach rund 3,5 Jahren konnten noch 1430 der Probanden nachuntersucht werden. Bei 250 (17 Prozent) von ihnen stellten die Ärzte eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI) fest, bei 162 eine amnestische MCI.
Diese Personen hatten beim Geruchstest zuvor deutlich schlechter abgeschnitten als Teilnehmer, die keine Geruchs-Probleme entwickelt hatten. Dabei war die Alzheimerrate bei den Teilnehmern mit den schlechtestenWerten beim Riechtest 5,2-fach höher als bei den MCI-Patienten mit den besten Werten.
Die Studienautoren schlussfolgern, dass sich über den Riechtest sehr einfach Personen mit hohem Risiko für MCI oder Morbus Alzheimer identifizieren. Diese könnten dann motiviert werden, durch Präventionsmaßnahmen ihr Demenzrisiko zu senken oder an klinischen Präventionsstudien teilzunehmen.
Die Studie finden Sie hier.
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