Erhöhtes Krebsrisiko von Kindern durch fettleibige Mütter?
Forschende fanden jetzt heraus, dass Kinder, welche von fettleibigen Müttern geboren wurden, mit höherer Wahrscheinlichkeit in der frühen Kindheit an Krebs erkranken.
Bei der aktuellen Untersuchung der University of Pittsburgh wurde festgestellt, dass von fettleibigen Müttern geborene Kinder, ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Krebs in ihrer frühen Kindheit haben. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „American Journal of Epidemiology“ publiziert.
BMI werdender Mütter beeinflusst das Krebsrisiko von Kindern
Mithilfe der Auswertung von Geburtsaufzeichnungen aus Pennsylvania fanden die Forschenden eine Korrelation zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) bei Müttern vor der Schwangerschaft und der anschließenden Krebsdiagnose bei ihren Nachkommen, selbst nachdem bekannte Risikofaktoren wie die Größe des Neugeborenen und das Alter der Mutter berücksichtigt wurden. Derzeit sind nicht viele vermeidbare Risikofaktoren für Krebs bei Kindern bekannt, berichten die Autoren der Studie. Die Studienergebnisse sollten ihrer Ansicht nach zur Gewichtsabnahme motivieren.
57 Prozent höheres Risiko für Leukämie festgestellt
Für die Studie wurden fast zwei Millionen Geburtsurkunden und etwa 3.000 Krebsregisteraufzeichnungen aus dem Bundesstaat Pennsylvania ausgewertet. Dabei stellten die Forschenden fest, dass Kinder, die von schwer fettleibigen Müttern geboren wurden (BMI über 40), ein um 57 Prozent höheres Risiko hatten, im Alter unter fünf Jahren an Leukämie zu erkranken.
Mögliche Ursachen für das erhöhte Risiko
Weitere Analysen ergaben, dass größere Frauen auch größere Babys zur Welt brachten, und Frauen mit einem höheren Gewicht tendenziell älter waren, was bekannte Risikofaktoren für Krebs bei Kindern sind. Die Forschenden vermuten, dass die Ursache für das erhöhte Krebsrisiko der Kinder bei übergewichtigen Schwangeren mit dem Insulinspiegel im Körper der Mutter während der fetalen Entwicklung zu tun hat – oder möglicherweise mit Veränderungen der DNA-Expression der Mutter, die an ihre Nachkommen weitergegeben werden.
Selbst geringe Gewichtsabnahme reduzierte das Risiko deutlich
Wichtig ist, dass nicht alle Stufen von Adipositas zu dem selben Krebsrisiko für Kinder führen, berichten die Autoren. Unter den adipösen Frauen in der Studie war ein höherer BMI mit einer höheren Krebsrate bei ihren Kindern verbunden. So könne sogar ein geringer Gewichtsverlust zu einer realen Verringerung des Risikos beitragen. Es gibt in vielen Ländern heutzutage leider eine wahre Adipositas-Epidemie und immer mehr Menschen entwickeln Übergewicht und Fettleibigkeit. Aus präventiver Sicht ist die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts nicht nur wichtig für die Mütter selber, sondern auch für deren Kinder. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Shaina L Stacy, Jeanine M Buchanich, Zhen-qiang Ma, Christina Mair, Linda Robertson et al.: Maternal Obesity, Birth Size, and Risk of Childhood Cancer Development, in American Journal of Epidemiology (Abfrage: 11.07.2019), American Journal of Epidemiology
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.