Privat Versicherte sind seltener beim Arzt – Studenten öfter
Einer neuen Untersuchung zufolge gehen Mitglieder privater Krankenversicherungen seltener zum Arzt als gesetzlich Versicherte. Die Studie zeigte zudem, dass sich Studenten und Arbeitslose innerhalb von zwölf Monate deutlich öfter untersuchen ließen als Vollzeitbeschäftigte.
Privat Versicherte seltener beim Arzt
Erst kürzlich war berichtet worden, dass Privatpatienten bei der Terminvergabe bei Fachärzten bevorzugt werden. Kassenpatienten müssen im Schnitt 23 Tage länger warten als Mitglieder privater Krankenversicherungen. Doch trotzdem gehen die privat Versicherten einer neuen Untersuchung zufolge seltener zum Arzt als Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen. Demnach ließen sich gesetzlich Versicherte im Schnitt pro Jahr 6,1 mal untersuchen, privat Versicherte jedoch nur 4,6 mal. Das geht aus einer Infas-Studie für den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hervor, über die die „Bild“-Zeitung am Donnerstag berichtete.
Arbeitslose und Studenten lassen sich öfter untersuchen
GKV-Sprecher Florian Lanz meinte gegenüber dem Blatt: „Während sich die gesetzlichen Kassen solidarisch um jeden kümmern, nehmen private Krankenversicherungen besonders gerne Gesunde auf.“ Allerdings könnten auch andere Gründe eine Rolle spielen. So ergab eine Umfrage vor rund zwei Jahren, dass privat Versicherte seltener krank seien. Erklärt wurden die Ergebnisse unter anderem damit, dass „Menschen, die privat krankenversichert sind, bessergestellt sind und sich gesünder fühlen“. Vollzeitbeschäftigte gehen der aktuellen Studie zufolge am seltensten zum Arzt: durchschnittlich vier mal pro Jahr. Arbeitslose ließen sich im Vergleich zu den Berufstätigen deutlich häufiger untersuchen. Sie gingen im Schnitt zehn mal jährlich zum Arzt. Studenten suchten binnen zwölf Monaten 8,5 mal einen Mediziner auf und Rentner durchschnittlich 7,2 mal. (ad)
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