Kaffeekonsum kann Rückfallrisiko bei Darmkrebs senken
Lange Zeit haftete Kaffee ein gesundheitsgefährdender Ruf an. In den letzten Jahren mehrten sich jedoch Hinweise darauf, dass das beliebte Heißgetränk der Gesundheit sehr förderlich sein kann. Einer neuen Studie zufolge kann regelmäßiger Kaffeekonsum dazu beitragen, Rückfälle bei Darmkrebserkrankungen zu verhindern.
Kaffee hatte lange einen schlechten Ruf
Sehr lange Zeit wurde Kaffee eine gesundheitsgefährdende Wirkung unterstellt. Übermäßiger Konsum des beliebten Heißgetränks wurde beispielsweise mit einer erhöhten Gefahr für Erkrankungen wie Bluthochdruck oder einen Herzinfarkt in Verbindung gebracht. In den vergangenen Jahren kamen verschiedene Untersuchungen jedoch oft zu gegenteiligen Schlüssen. Demnach kann Kaffee gut fürs Herz sein und auch Arterienverkalkung vorbeugen. Und laut Krasimira Aleksandrova, die am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke arbeitet, gibt es inzwischen Hinweise darauf, dass Kaffee vor dem Ausbruch von verschiedenen Krebsarten wie Prostatakrebs, Krebs im Mundraum und der Blase schützen kann. Einer neuen Studie zufolge könnte ein erhöhter Kaffeekonsum auch das Rückfallrisiko bei Darmkrebspatienten verringern.
Vier oder mehr Tassen am Tag
Wie es in der im Fachmagazin „Journal of Clinical Oncology“ veröffentlichten Studie heißt, wiesen Patienten, die sich einer Behandlung wegen Darmkrebs im dritten Stadium unterzogen hätten, bei einem täglichen Konsum von vier oder mehr Tassen koffeinhaltigen Kaffees pro Tag ein deutlich geringeres Risiko auf, erneut an der Krebsart zu erkranken. Demnach sei das Risiko um 42 Prozent geringer als bei den Patienten, die keinen Kaffee trinken. Des Weiteren sei das Risiko um 33 Prozent verringert, an Krebs oder anderen Ursachen zu sterben. Ein etwas geringerer Effekt ist bei Patienten zu erkennen, deren täglicher Kaffeekonsum bei zwei bis drei Tassen liegt, berichten die Forscher Dana-Farber Krebsinstitutes (Dana-Farber Cancer Institute) in Boston, USA, das zur Harvard Medical School gehört. Bei Patienten, die gar keinen Kaffee trinken, war hingegen keine Verbesserung zu beobachten.
Weitere Studien nötig
Laut dem Studienleiter Charles Fuchs liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls bei Patienten mit Darmkrebs im dritten Stadium nach einer Behandlung bei 35 Prozent. Die Patienten erkranken meist innerhalb von fünf Jahren nach einer Behandlung erneut. Den Autoren zufolge hängt das verringerte Rückfall- und Todesrisiko eindeutig mit dem Koffein im Kaffee zusammen. Da sich die Wissenschaftler den genauen Mechanismus jedoch noch nicht erklären können, sind weitere Untersuchungen notwendig. Laut Fuchs ist eine Theorie, dass die Aufnahme von Koffein den Organismus für Insulin sensibilisiert und den Bedarf an diesem Hormon verringert. Das wiederum könnte dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, die ein Risikofaktor für Diabetes und Krebs sind.
Kaffee schützt vor verschiedenen Erkrankungen
Wie eingangs erwähnt, deuten auch andere Studien auf eine schützende Wirkung von Kaffee hin. Die Gefahr für Brustkrebs nach den Wechseljahren, Melanome oder Leberkrebs werde dadurch geringer. Fuchs riet Darmkrebspatienten, die Kaffee trinken, nicht mit ihrem Konsum aufzuhören. „Aber wenn Sie kein Kaffeetrinker sind und überlegen, ob Sie damit anfangen sollten, sprechen Sie vorher mit ihren Arzt“, so Fuchs in einem Bericht, der auf der Webseite des Dana-Farber Cancer Institute publiziert wurde. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.