Knochen werden durch Sport in der Jugend anhaltend gestärkt
26.03.2014
Wer in seiner Kindheit und Jugend Sport treibt, stärkt seine Knochen damit offenbar bis ins hohe Alter. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher, die in einer Studie Baseball-Spieler untersucht haben. Der positive Effekt halte auch an, wenn die sportliche Karriere schon längst beendet ist.
Baseball-Wurfarm noch jahrzehntelang später größer und stärker
Menschen, die in ihren jungen Lebensjahren Sport treiben, profitieren offenbar bis ins hohe Alter hinein davon. Wie eine Studie zeigt, ist der Oberarm-Knochen des Wurfarmes bei ehemaligen Baseball-Spielern auch Jahrzehnte nach dem Ende ihrer Sportkarriere noch deutlich größer und stärker als der des weniger genutzten Armes. Die Forscher schreiben im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“, das noch untersucht werden müsse, ob dies auch an besonders Osteoporose-gefährdeten Knochenstellen die Gefahr von Brüchen im Alter senke.
Oberarmknochen im Vergleich
Insgesamt 103 professionelle Baseballspieler hatte das Team um Stuart Warden von der Indiana University in Indianapolis zu unterschiedlichen Zeitpunkten der sportlichen Karriere untersucht. Unter ihnen waren aktive Spieler, ehemalige Spieler sowie solche, die auch nach dem Ende der Profi-Karriere weiterhin Bälle geworfen hatten. Für die Untersuchung vermaßen die Wissenschaftler den Oberarmknochen des Wurfarmes und auch den des anderen Armes. Dabei wurden bestimmte Faktoren wie Knochenstärke, -dichte und -masse bestimmt. Verglichen wurden die Messwerte mit denen von Probanden, die keine Werfer waren.
Erfolg noch 50 Jahre nach Karriereende feststellbar
Hintergrund der Untersuchung war der Umstand, dass sich Knochen durch Belastung verfestigen und größer und stärker werden. Erwartungsgemäß zeigte sich dies auch bei den untersuchten Sportlern. So war der Oberarmknochen ihres jeweiligen Wurfarmes fast doppelt so stark wie der des anderen Armes, er war auch größer und hatte zudem mehr Masse. Auch noch 50 Jahre nach dem Ende der Karriere war etwa die Hälfte der durch den Sport hinzugewonnenen Knochengröße und ein Drittel der Stärke im Wurfarm noch erhalten. Nicht messbar war hingegen der Gewinn an Knochenmasse.
Lebenslanger Nutzen für Knochen
Es zeigte sich außerdem, dass bei denjenigen Baseball-Spielern, die auch nach dem sportlichen Karriereende weiter aktiv geblieben waren, wie etwa als Trainer, der Verlust an Knochenmasse etwas geringer und der Erhalt an Knochenstärke etwas größer war. Die Forscher meinen: „Letztlich zeigen die gegenwärtigen Daten, dass körperliche Aktivität während der Jugend lebenslangen Nutzen für Knochengröße und Knochenstärke bringt“, auch wenn das Einstellen der Aktivität mit altersbedingten Veränderungen in Knochenmasse und Struktur verbunden sei.
Mit Sport das Osteoporose-Risiko senken
Auch andere Experten raten zu Sport, um die Knochen zu stärken. So hat etwa der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO) im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass sich durch angepasste Ernährung und ausreichende Bewegung das individuelle Osteoporose-Risiko deutlich reduzieren lasse. Osteoporose, auch als Knochenschwund bekannt, ist eine der häufigsten Knochenerkrankungen bei älteren Patienten, bei der die Knochendichte der Betroffenen kontinuierlich abnimmt, wodurch selbst bei geringen Belastungen Knochenbrüche drohen. Dem BfO zufolge werden durch moderaten Sport die Knochen gestärkt und zudem habe die Bewegung einen positiven Effekt auf die Gelenke, die Muskulatur sowie das Herz-Kreislauf-System. (sb)
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