Unglückliche Ehe macht das Herz im Alter krank
17.02.2015
Untersuchungen zufolge sind Verheiratete oft zufriedener und resistenter gegen Stress. Außerdem besagen Studien, dass Singles häufig ungesünder leben. Doch auch eine unglückliche Ehe kann krank machen, wie Forscher nun herausfanden. Offenbar sind dabei Frauen besonders gefährdet.
Schlechte Ehe kann die Gesundheit ruinieren
Eine schlechte Ehe kann insbesondere im Alter die Gesundheit ruinieren, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Demnach fanden Forscher der US-amerikanischen Michigan State University heraus, dass unglücklich Verheiratete mit zunehmendem Alter immer stärker gefährdet sind, an Bluthochdruck und Arteriosklerose (Arterienverkalkung) zu erkranken sowie einen Herzinfarkt oder Hirnschlag zu erleiden. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Journal of Health and Social Behavior“ (JHSB).
Frauen leiden stärker als Männer
In der Zeitschrift „Psychologie Heute“ (Ausgabe 03/2015) heißt es, dass für die Studie Langzeitdaten von 1.200 Frauen und Männern im Alter zwischen 57 und 85 Jahren ausgewertet wurden. Die Forscher führen es unter anderem auf ein schwächer werdendes Immunsystem zurück, dass die Belastung besonders das Herz-Kreislauf-System schädigt. Zudem zeigte sich, dass Frauen unter einer unglücklichen Ehe gesundheitlich stärker leiden als Männer. Die Autoren der Studie meinen, dass eine mögliche Erklärung dafür sein könne, dass Frauen eher dazu neigen, belastende Gefühle in sich hineinzufressen und deswegen depressiv zu werden.
Alleinstehende haben höheres Herzinfarkt-Risiko
Aber nicht nur unglücklich Verheiratete, sondern auch Alleinstehende sind offenbar anfälliger für Krankheiten. So haben Wissenschaftler der Universität im finnischen Turku vor Jahren belegt, dass Verheiratete seltener als Singles einen Herzinfarkt erleiden. Zudem sei die Sterberate von Frauen und Männern mit Trauschein aufgrund von Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße deutlich geringer. Es wurde damals jedoch eingeräumt, dass die Aussagekraft der Studienergebnisse eingeschränkt sei, weil auch Faktoren wie ein besserer Finanzstatus, gesündere Lebensumstände sowie soziale Unterstützung eine Rolle spielen könnten. (ad)
Bild: meltis / pixelio.de
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