Amerikanische Forscher warnen vor 15 schädlichen Inhaltsstoffen von Nahrungsergänzungen
Viele Menschen in Deutschland nehmen sogenannte Nahrungsergänzungsmittel ein. Forscher stellten jetzt aber fest, dass möglicherweise einige Zutaten von Nahrungsergänzungsmitteln zu großen gesundheitlichen Problemen führen. So können die Zutaten der Nahrungsergänzungen beispielsweise allergische Reaktionen und Schmerzen hervorrufen.
Amerikanische Wissenschaftler fanden bei einer Untersuchung im Auftrag von Consumer Reports heraus, dass gewisse Nahrungsergänzungsmittel durchaus unserer Gesundheit schaden können. Einige der enthaltenen Zutaten bringen sogar erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich. Aus diesem Grund sollten wir vielleicht die Einnahme von einigen Nahrungsergänzungsmitteln überdenken. Zu diesen gehören beispielsweise Vitaminpräparate und Mittel zum Gewichtsverlust. Die Mediziner veröffentlichten ihre Studie in der Fachzeitschrift „Consumer Reports“.
Meiden Sie Kava- und Red Rice-Nahrungsergänzungsmittel
Consumer Reports arbeitete mit unabhängigen Ärzten und Ernährungsexperten zusammen, um die Zutaten von Nahrungsergänzungsmitteln auf negative Auswirkungen für die Gesundheit zu untersuchen, sagen die Autoren. Dabei konnten die Experten fünfzehn Zutaten identifizieren, welche Verbraucher möglichst vermeiden sollten. Zu diesen gehört beispielsweise Kava, das normalerweise Ängste verringern soll, und roter Reis, um das Cholesterin zu senken. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnte bereits vor sogenannten Red Rice-Nahrungsergänzungsmitteln.
18-jähriger Amerikaner stirbt durch Überdosis von Koffein-Pulver
Einige der Inhaltsstoffe sind dafür bekannt, dass sie negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. So können sie in einigen Fällen beispielsweise Anfälle verursachen oder zu Leber- oder Nierenschäden führen, erklären die Mediziner. Es gab sogar schon Todesfälle, die mit solchen Zusatzstoffen in Verbindung gebracht wurden, sagt Lisa Gill von Consumer Reports. In den Vereinigten Staaten starb ein achtzehnjähriger Mann nach der Einnahme einer Überdosis eines Koffein-Pulvers. Dieses hatte der Betroffene vorher im Internet erworben.
Auch in Europa gibt es schlimme Mängel bei pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln
Alle der fünfzehn schädlichen Zutaten in Nahrungsergänzungsmittel sind in Amerika online erhältlich oder werden sogar in einigen Ländern von großen Einzelhändlern angeboten. Mehr als 150 Millionen Amerikaner nehmen jedes Jahr Nahrungsergänzungsmittel ein, sagen die Wissenschaftler. Bei vielen Produkten ist nicht gesichert, dass diese auch richtig funktionieren oder überhaupt eine positive Wirkung zeigen. Alle Amerikaner sollten einen medizinischen Sachverständigen kontaktieren, um sich über ihre verwendeten Nahrungsergänzungsmittel aufklären zu lassen, sagt Gill. Auch in Europa wurden schon schlimme Mängel bei pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln festgestellt. Einige der deklarierten pflanzlichen Inhaltsstoffe waren mit chemischen Wirkstoffen versetzt oder angegebene Inhaltsstoffe waren überhaupt nicht enthalten.
Viele Nahrungsergänzungsmittel aus den USA in Deutschland nicht auf dem Markt
In den USA sind viele Produkte als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, die nach dem deutschem Recht zu den Arzneimitteln zählen müssten. So dürfen sogenannte Nahrungsergänzungen in Deutschland keinerlei therapeutischen Nutzen erfüllen. Trotzdem kann auch in Deutschland eine schädliche Überdosierung nicht ausgeschlossen werden.
Vermischte Einnahmen von Nahrungsergänzungen kann zu Problemen führen
Viele Experten halten Nahrungsergänzungsmittel bei der richtigen Ernährung für komplett überflüssig. Wenn der Körper durch die Ernährung alles bekommt, was er benötigt, ist die zusätzliche Einnahme von bestimmten Nährstoffen nicht nötig. Und gerade bei der vermischten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie vorsichtig sein. Wer verschiedene Produkte gleichzeitig nimmt, sollte sich vorher genau informieren. Es können gesundheitliche Probleme durch vermischte Nahrungsergänzungsmittel auftreten, warnen Mediziner. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.