Leistungsdruck, Stress und Überbelastung als Auslöser für Hirndoping
09.04.2015
Immer mehr Menschen nutzen Dopingmittel am Arbeitsplatz. Wie die Krankenkasse DAK berichtet, hätten nach einer Hochrechnung allein in Rheinland-Pfalz bereits 243.000 Menschen schon einmal zu leistungssteigernden oder stimmungsaufhellenden Medikamenten gegriffen. Etwa 33.000 Rheinland-Pfälzer würden diese sogar regelmäßig einnehmen, ausgelöst vor allem durch hohen Leistungsdruck, Stress und Überbelastung.
Aktuelle Zahlen sind ein Alarmsignal
Doping am Arbeitsplatz nimmt deutlich zu. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport 2015 „Update: Doping am Arbeitsplatz“. Für diesen hatte die Krankenkasse Arzneimittel-Daten ausgewertet sowie bundesweit 5000 Berufstätige zwischen 20 und 50 Jahren befragt. Demnach hätten insgesamt knapp drei Millionen Deutsche verschreibungspflichtige Medikamente zum Stressabbau oder zur Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz eingenommen. „Auch wenn Doping im Job noch kein Massenphänomen ist, sind die aktuellen Zahlen ein Alarmsignal. Damit die Beschäftigten auch bei Leistungsdruck langfristig gesund bleiben, ist Aufklärung und Beratung zu dem Thema wichtig“, so Frank Meiners, Diplom-Psychologe bei der DAK-Gesundheit, in einer Pressemitteilung der Kasse.
Hohes Risiko besonders bei unsicherem Arbeitsplatz und einfachen Tätigkeiten
Anders als häufig angenommen, würden jedoch nicht zuerst Top-Manager oder Kreative zum sogenannten „Hirndoping“ greifen, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Stattdessen sei das Risiko umso größer, „je unsicherer der Arbeitsplatz und je einfacher die Arbeit selbst“ wäre, so die DAK weiter. Laut einer am Mittwoch in Mainz vorgestellten Hochrechnung der Kasse, hätten allein in Rheinland-Pfalz bereits 243.000 Menschen Medikamente zur Leistungssteigerung oder Stimmungsaufhellung eingenommen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“. Etwa 33.000 Betroffene würden diese sogar regelmäßig schlucken, wobei hoher Leistungsdruck, Stress und Überbelastung die häufigsten Gründe für den Konsum seien. Dabei würden Männer eher zu leistungssteigernden Mitteln greifen, Frauen hingegen eher zu Stimmungsaufhellern, berichtet die dpa weiter. (nr)
>Bild: D. Braun / pixelio.de
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