Selbst zubereitetes Essen schmeckt besser, vor allem wenn es sich um “gesunde” Speisen handelt. Das ist das Resultat einer gemeinsamen Untersuchung der Kölner Universität und der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich, an der 120 Frauen teilnahmen. Sie waren durchschnittlich 26 Jahre alt und meist Studenten.
Für das Experiment servierte man ihnen einen fettarmen Himbeershake oder einen kalorienreichen Schokoladenshake. Ein Teil der Frauen hatte das jeweilige Getränk zuvor selbst zubereitet. Die anderen bekamen lediglich die Zutatenliste mit Anleitung vorgelegt, der Shake war bereits fertig. Die Frauen sollten den Geschmack beurteilen und einschätzen wie gesund und kalorienreich es ist.
Wer den Shake selbst zubereitet hatte, dem schmeckte er auch besser. Das galt in erster Linie für den Himbeershake mit den gesunden Zutaten. Bei Frauen, die sehr auf ihre Ernährung achten und Kalorien zählen, war der Effekt erwartungsgemäß stärker. Vermutlich wird der Geschmack auch deshalb besser bewertet, weil der Mensch unbewusst das Bedürfnis hat, Zeit und Aufwand für die Zubereitung zu rechtfertigen. Zudem erhöht sich das Bewusstsein für die Inhaltsstoffe, wenn man das Getränk selbst herstellt.
Die Wissenschaftler vermuten, dass Fertigprodukte schon allein deswegen weniger gut schmecken, weil sie kaum Aufwand verursachen. In weiteren Studien soll das Thema differenzierter betrachtet werden. Noch ist nicht abschließend geklärt, ob die Ergebnisse auch auf Männer, Kinder und weitere Lebensmittelgruppen übertragbar sind und welchen Einfluss Kochfertigkeiten und Ernährungswissen haben.
Die Ergebnisse bekräftigen die allgemeinen Empfehlungen, zu Hause zu kochen und weniger Fastfood sowie vorgefertigte Speisen zu essen. Aufklärung und Unterricht an Schulen könnte die Beteiligung an der Essenszubereitung frühzeitig fördern und auf diese Weise auch Übergewicht entgegenwirken. (Heike Kreutz, aid)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.