Trendfood: Gesundheitliche Vorteile von Kokosöl nicht bewiesen
In anderen Gegenden der Welkt wird Kokosöl schon seit Jahrtausenden in der Küche verwendet. Hierzulande hat es erst in den letzten Jahren Einzug gehalten. Befürworter betonen gerne die gesundheitlichen Vorteile des Öls, doch diese sind wissenschaftlich nicht belegt, berichten Experten.
Welches ist das richtige Öl?
Zwar werden besonders fetthaltige Produkte allgemein mit der Entwicklung von Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) in Verbindung gebracht, doch der Körper ist grundsätzlich auf die Zufuhr von Fetten angewiesen. Die Auswahl spielt hier aber eine wichtige Rolle. Vor allem bei der Verwendung von Speiseöl gehen die Meinungen darüber, welches Öl das richtige ist, weit auseinander. In den vergangenen Jahren ist auch Kokosöl in die hiesige Küche eingezogen. Ist es aber tatsächlich so gesund, wie oft angenommen wird?
Ein neues „Superfood“
Vor wenigen Jahren war Kokosöl in der deutschen Küche noch nahezu unbekannt, mittlerweile ist es als neues „Superfood“ auch in den hiesigen Supermärkten und Drogerien zu finden. Es soll zum Braten und Kochen ideal sein und zusätzlich der Gesundheit dienen.
Laut seinen Befürwortern hilft Kokosöl bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und sogar Krebs. Außerdem helfe es gegen Bakterien und Pilze. Doch was ist wirklich dran an den Behauptungen über das Trendfood?
Kokosöl gegen trocken Haare und für die Haut
Als Kosmetikmittel kommt Kokosöl schon seit längerer Zeit zum Einsatz. Es ist ein beliebtes Hausmittel gegen trockene Haare und lindert einen Sonnenbrand. Doch für seine angeblich vielfältigen gesundheitsfördernden Wirkungen auch als Lebensmittel fehlen bislang die wissenschaftlichen Belege.
Da das weiße Fett auch nicht gesünder ist, als andere Öle, gibt es keinen gesundheitlichen Grund, Kokosöl in größeren Mengen zu verzehren, heißt es in der Zeitschrift „Ernährungs Umschau“ (Ausgabe Oktober 2016). Das Magazin bezieht sich dabei auf einen Bericht der Wissenschaftlerinnen Dr. Stacey Lockyer und Sara Stanner von der „British Nutrition Foundation“.
Viel gesättigte Fettsäuren
Das Öl der Kokosnuss enthält rund 92 Prozent gesättigte Fettsäuren, die laut Experten den Fettstoffwechsel ungünstig beeinflussen und so das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen.
Außerdem enthält Kokosöl zu einem hohen Prozentsatz Laurin-, Myristin- und Palmitinsäure, für die ein das LDL-Cholesterin erhöhender Effekt nachgewiesen ist.
Leckere Zutat für exotische Gerichte
Wie es in der „Ernährungs Umschau“ heißt, gibt es bisher kaum wissenschaftlich haltbare Nachweise für die propagierten Gesundheitseffekte von Kokosöl. Im Gegensatz dazu ist das bei Oliven- und Rapsöl sehr wohl der Fall. Diesen Ölen wurden in verschiedenen Studien gesundheitsfördernde Effekte – bei maßvollem Verzehr – bescheinigt.
Verzichten muss man auf Kokosöl aber nicht. Als Zutat zu exotischen Gerichten wie etwa Currys kann es, ebenso wie Kokosmilch, zu einem angenehm frisch-süßlichen Geschmack beitragen und die Küche bereichern. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.