Wie sicher ist sogenanntes Superfood?
Wie der Name schon verspricht, gilt bei sogenanntem Superfood die Annahme, dass solche Nahrungsmittel besonders gesundheitsfördernd sind. Doch ist das Superfood wirklich gesünder als andere Lebensmittel und stets sicher zum Verzehr geeignet?
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) beschreibt in einer aktuellen Mitteilung, welche Nahrungsmittel von befragten Personen in Deutschland als Superfood angesehen werden und welche mögliche Gefahren durch den Konsum des Superfoods entstehen können.
Was ist eigentlich Superfood?
Der Begriff Superfood ist nicht gesetzlich geregelt. Häufig werden Lebensmittel als Superfood bezeichnet, deren Inhaltsstoffe als besonders gesundheitsfördernd gelten, beispielsweise wegen ihres hohen Gehalts an Vitaminen oder Mineral- und Ballaststoffen.
Einheimisches Obst und Gemüse als Alternative zu Superfood
Ein Probleme mit Superfood ist, dass die entsprechenden Lebensmittel oft nicht ausreichend untersucht wurden, um sie aus gesundheitlicher Sicht beurteilen zu können. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung bleibt die beste Grundlage, um gesund zu bleiben. „Dies kann durch den Verzehr von importierten Supernfood ebenso unterstützt werden wie durch den Verzehr von heimischem Obst und Gemüse”, betont BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel in einer Pressemitteilung.
Chiasamen, Goji-Beeren, Quinoa und Leinsamen
In Deutschland haben 70 Prozent der Befragten bereits von dem Begriff Superfood gehört. Von diesen Personen nannten 70 Prozent Chiasamen als Beispiel für Superfood, 65 Prozent Goji-Beeren, 57 Prozent Quinoa und 52 Prozent Leinsamen. Etwa die Hälfte dieser Personen verbindet Superfood mit einen hohen gesundheitlichen Nutzen. Als Hauptvorteile werden von den Befragten vor allem der Gehalt an Vitaminen, eine allgemein positive Wirkung auf den Körper und eine Stärkung des Immunsystems genannt.
Wie häufig verzehren Menschen in Deutschland Superfood
Ein Drittel der befragten Personen verzehrt nach eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche sogenanntes Superfood. Fast 40 Prozent gaben dagegen an, dass sie überhaupt kein Superfood zu sich nehmen.
Einheimisches Superfood?
Im Vergleich zu einheimischen Nahrungsmitteln werden besonders häufig importierte Lebensmittel wie Chiasamen, Goji-Beeren und Quinoa als Superfood eingestuft. Dennoch bieten einheimische Lebensmittel oft einen vergleichbaren gesundheitlichen Nutzen. Beispielsweise sind schwarze Johannisbeeren aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin-C eine Alternative zu Goji-Beeren. Leinsamen haben einen hohen Gehalt an Proteinen und Omega-3-Fettsäuren und ähneln dem Nährwertprofil von Chiasamen.
Superfoods gesundheitlich unbedenklich?
Etwa zwei von fünf der befragten Personen halten die gesundheitlichen Vorteile von Superfood für wissenschaftlich erwiesen. Zudem gehen viele davon aus, dass die entsprechenden Produkte auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft werden, bevor sie in Deutschland erhältlich sind. Nur acht Prozent der Befragten verbinden gesundheitliche Risiken mit dem Verzehr von Superfood.
Gesundheitliche Risiken durch Superfood
Es gibt jedoch Produkte mit Superfood wie beispielsweise bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, welche aus Extrakten von Superfood bestehen oder in denen Superfood auf bestimmte Weise verarbeitet wurde (zum Beispiel mit Hitze behandelte Chiasamen), die potenziell schädliche Substanzen in konzentrierter Form enthalten können.
Das Fehlen von Standards bei den Extraktionsverfahren oder teilweise unzureichende Daten aus Studien können die Beurteilung des Gesundheitsrisikos dieser Produkte erschweren. Aus diesem Grund können sie nicht mit dem pflanzlichen Superfood verglichen werden, aus dem sie gewonnen werden.
Auch wenn die positive Wirkung dieser Lebensmittel für die Gesundheit meist im Vordergrund steht, können bestimmte Inhaltsstoffe und Schadstoffe bei einem übermäßigen Konsum tatsächlich gesundheitsschädlich sein. In einigen Fällen kann Superfood außerdem auch zu Unverträglichkeiten führen oder allergische Reaktionen auslösen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.