Wasserpfeifenrauch kann zu Blutgerinnseln führen
Schon seit Jahren weisen Fachleute auf ein erhöhtes Gesundheitsrisiko durch sogenannte Shishas hin. In einer neuen wissenschaftlichen Untersuchung an Mäusen hat sich nun gezeigt, dass Tabakrauch aus Wasserpfeifen zu Blutgerinnseln führen kann, die wiederum einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen können.
Orientalische Wasserpfeifen spielen auch hierzulande eine zunehmende Rolle. Doch die damit einhergehenden Risiken werden von den Konsumierenden oft unterschätzt. Der Glaube, beim Zug an der Shisha handele es sich um einen weniger giftigen Rauch, als bei dem einer Zigarette, ist weit verbreitet. Eine neue Studie zeigt nun erneut, wie gefährlich das Wasserpfeifenrauchen ist.
Mehr schädliche Chemikalien
„Das in westlichen Ländern immer beliebter werdende Rauchen von Wasserpfeifen weist ein toxisches Profil auf, von dem angenommen wird, dass es mit dem von herkömmlichen Zigaretten vergleichbar ist oder dieses sogar übertrifft“, so der leitende Autor der Studie, Fadi Khasawneh, laut einer Mitteilung der American Heart Association.
„Einige Studien haben ergeben, dass der Shisha-Rauch im Vergleich zu einer einzelnen Zigarette signifikant mehr schädliche Chemikalien enthält“, so Khasawneh, der außerordentlicher Professor für Pharmazeutische Wissenschaften an der University of Texas in El Paso ist.
In der Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology“ veröffentlicht wurde, stellten die Forschenden fest, dass Tabakrauch aus einer Wasserpfeife die Bildung von Blutgerinnseln innerhalb von durchschnittlich elf Sekunden verursachte, verglichen mit durchschnittlich fünf Minuten ohne Wasserpfeifenrauch.
Die Forschenden setzten die Mäuse Shisha-Rauch aus und verglichen dann die Blutplättchenaktivität unter den exponierten Mäusen mit denen, die keinem Rauch ausgesetzt wurden.
Rauchen von Wasserpfeifen beeinträchtigt die kardiovaskuläre Gesundheit
„Unsere Ergebnisse liefern neue Belege dafür, dass das Rauchen von Wasserpfeifen genauso ungesund ist – wenn nicht mehr – als herkömmliche Zigaretten“, sagte Khasawneh. „Das Rauchen einer Wasserpfeife, von Zigaretten, E-Zigaretten oder anderen Formen von Tabak erhöht das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle.“
Die Gefahren von Wasserpfeifenrauch wurden bereits zuvor hervorgehoben. So veröffentlichte die American Heart Association im vergangenen Jahr im Fachmagazin „Circulation“ eine wissenschaftliche Stellungnahme, in der vor Shisha-Rauch gewarnt wurde, der erhebliche Mengen an giftigen Chemikalien wie Kohlenmonoxid und Partikeln aus Tabak enthält, die Blutgefäße, Herz und Lunge schädigen können.
Von 2011 bis 2015 hat sich die Anzahl der US-Läden, die Shisha-Produkte verkaufen, mehr als verdoppelt, und das Interesse bei Teenagern und Erwachsenen ist gestiegen, so Aruni Bhatnagar von der University of Louisville.
„Diese Studie liefert zusätzliche Beweise dafür, dass das Rauchen von Wasserpfeifen entgegen der landläufigen Meinung die kardiovaskuläre Gesundheit beeinträchtigt“, sagte Bhatnagar in einer Pressemitteilung.
„Obwohl die Tabakindustrie neue Wege gefunden hat, neue Produkte bekannt zu machen und vermehrt zu verbreiten, belegen Studien wie die aktuelle das hohe Risiko des Shisha-Rauchens.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Heart Association: Hookah smoke increases blood clot risk in mice, (Abruf: 20.01.2020), American Heart Association
- Ahmed B. Alarabi, Zubair A. Karim, Jean E. Montes Ramirez, Keziah R. Hernandez, Patricia A. Lozano, José O. Rivera, Fatima Z. Alshbool , Fadi T. Khasawneh: Short-Term Exposure to Waterpipe/Hookah Smoke Triggers a Hyperactive Platelet Activation State and Increases the Risk of Thrombogenesis; in: Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, (Veröffentlichung: 16.01.2020), Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology
- Aruni Bhatnagar, Wasim Maziak, Thomas Eissenberg, Kenneth D. Ward, George Thurston, Brian A. King, Erin L. Sutfin, Caroline O. Cobb, Merlyn Griffiths, Larry B. Goldstein, Mary Rezk-Hanna, On behalf of the American Heart Association Behavioral Change for Improving Health Factors Committee of the Council on Lifestyle and Cardiometabolic Health and Council on Epidemiology and Prevention; Council on Cardiovascular and Stroke Nursing; Council on Quality of Care and Outcomes Research; and Stroke Council: Water Pipe (Hookah) Smoking and Cardiovascular Disease Risk: A Scientific Statement From the American Heart Association; in Circulation, (Veröffentlichung: 08.03.2019), Circulation
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