Studie: Eier können Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren
Eier haben bezüglich der Gesundheit bei manchen Menschen noch immer einen ziemlich schlechten Ruf. Experten zufolge bringen sie jedoch verschiedene gesundheitliche Vorteile mit sich. In einer neuen Studie zeigte sich nun sogar, dass der tägliche Verzehr von Eiern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann.
Erhöhter Cholesterinspiegel kann gefährlich werden
Vor allem bei Menschen in den Industriestaaten ist das Cholesterin oft viel zu hoch. Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann zu Erkrankungen der Gefäße führen, mit möglichen Folgen wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Betroffenen wird häufig eine Ernährungsumstellung empfohlen, um den Spiegel zu senken. Vor allem ein niedrigerer Eierkonsum wird hier oft angeführt. Doch laut vielen Gesundheitsexperten gelten die jahrelangen Warnungen vor Eiern und Butter im Zusammenhang mit zu hohen Cholesterinwerten nicht mehr. In einer neuen Studie kommen Forscher sogar zu dem Ergebnis, dass ein gemäßigter Eier-Konsum gut fürs Herz sein kann.
Eier sind offenbar gesünder als gedacht
Eier standen zwar lange im Verdacht, das Cholesterin im menschlichen Körper zu erhöhen, doch nach neueren Untersuchungen sind viele Gesundheitsexperten von solchen Warnungen abgerückt.
Oft werden die positiven Inhaltsstoffe hervorgehoben: Hühnereier enthalten wichtige Proteine und wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Zink und die Vitamine A, E und K.
Einer neuen Studie zufolge ist das tägliche Frühstücksei sogar noch deutlich gesünder als bislang angenommen wurde.
Wie das britisch-chinesische Forscherteam berichtet, sei der „gemäßigte Konsum von Eiern“ bei einer Langzeituntersuchung an einer halben Million Chinesen mit einem geringeren Auftreten von Herzerkrankungen verbunden gewesen.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler um Professor Liming Li und Dr. Canqing Yu vom Peking University Health Science Center wurden vor kurzem in der Fachzeitschrift „Heart“ veröffentlicht.
Geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Laut einem Bericht von „Science Daily“ griffen die Forscher auf Daten einer Studie zurück, im Rahmen derer rund eine halbe Million Chinesen zwischen 30 und 79 Jahren über einen Zeitraum von fast neun Jahren untersucht worden waren.
Die Analyse der Ergebnisse zeigte, dass der tägliche Konsum eines Eis mit einem „niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ verbunden war.
Zudem hatten die täglichen Eierkonsumenten ein um 26 Prozent geringeres Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall.
Keine sicheren Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung
In der Fachzeitschrift „Science Daily“ wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass es sich bei der Untersuchung um eine Beobachtungsstudie handelte, so dass keine sicheren Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung gezogen werden können.
Die Autoren folgerten dennoch: „Die vorliegende Studie stellt fest, dass es einen Zusammenhang zwischen moderatem Eikonsum (bis zu 1 Ei / Tag) und einer niedrigeren kardialen Ereignisrate gibt.“
Und: „Unsere Ergebnisse liefern wissenschaftliche Beweise für die Ernährungsrichtlinien in Bezug auf den Verzehr von Eiern für einen gesunden chinesischen Erwachsenen.“
Anklang und Kritik
Kardiovaskuläre Erkrankungen, die jedes Jahr 17,7 Millionen Menschen das Leben kosten, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit die häufigste Todesursache.
Den Experten zufolge verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen jedes Jahr fast ein Drittel (31 Prozent) aller Todesfälle weltweit.
Die Studie der Forscher aus Großbritannien und China fand auch Anklang bei Kollegen aus anderen Ländern.
So meinte Caroline Richard, Assistenzprofessorin für Agrar- und Umweltwissenschaften an der Universität von Alberta in Edmonton (Kanada) laut „CNN“, dass die neue Studie „eine ähnliche Botschaft“ liefere, wie ihre eigenen Auswertungen, derzufolge „der Verzehr von Eiern das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung nicht erhöht“.
Allerdings gebe es Hinweise darauf, dass der Konsum von Eiern das Risiko von Diabetes erhöhen könnte.
„In dieser Studie haben sie das Risiko, an Diabetes zu erkranken, nicht bewertet, was daran liegen könnte, dass Diabetes eine neuere Krankheit in der chinesischen Bevölkerung ist und es keine gute Dokumentation darüber gibt, wer sie hat“, so Richard.
Andere – ebenfalls nicht an der aktuellen Studie beteiligte – Wissenschaftler waren jedoch etwas kritischer und verwiesen darauf, dass vor allem auch weitere Faktoren wie der gestiegene Wohlstand in China oder sportliche Aktivitäten zur besseren Herzgesundheit der Bevölkerung beitragen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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