Wege zur Beseitigung alter Tattoos – Option der medizinisch-ästhetischen Lasertherapie
Waren Tätowierungen früher gesellschaftlich eher geächtet und speziellen Bevölkerungsgruppen vorbehalten (z.B. Seefahrer, Gefängnisinsassen) , sind sie heute weithin akzeptiert und in allen Gesellschaftsschichten zu finden. Auch die lebenslange Bindung an ein Tattoo ist nicht mehr zwangsweise gegeben, denn heute bestehen verschiedene Möglichkeiten, um die Tätowierungen wieder verschwinden zu lassen. Als sicherste und effektivste Methode gilt dabei die Laserbehandlung, so die aktuelle Pressemitteilung des Universitätsklinikums Düsseldorf.
Die moderne Medizin bietet laut Angaben des Düsseldorfer Uniklinikums verschiedene Möglichkeiten zur Tattoo-Entfernung, wobei die Laserbehandlung als effektivste gelte. Mit ihrer Hilfe können unliebsame Körperbilder vollständig beseitigt werden. An der Klinik für Dermatologie der Uniklinik Düsseldorf ist das Verfahren bereits seit einigen Jahren im Einsatz und wird hier auch Thema der 25. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft e.V. sein, die kommendes Wochenende an der Düsseldorfer Hautklinik stattfindet.
Viel Tätowierte möchten ihre Körperbilder wieder loswerden
Heute sind Tätowierungen relativ beliebt und laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung in Kooperation mit der Ruhr Universität Bochum (RUB) lag der Anteil der tätowierten Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2014 bei 9,1 Prozent, so die Mitteilung des Universitätsklinikums Düsseldorf. In der Altersgruppe der 25- bis 34-jährigen seien sogar über 20 Prozent tätowiert, Tendenz steigend. Allerdings sei in der Studie auch deutlich geworden, dass schätzungsweise ein Zehntel der Tätowierten im Laufe des Lebens das Tattoo wieder entfernen oder verändern lassen möchte. Hier spielen laut Angaben der Uniklinik Düsseldorf nicht nur Schönheitsaspekt eine Rolle, sondern auch Schwierigkeiten mit der Tattoo-Farben können der Anlass sein. Denn einmal in die Haut eingesetzt, könne diese Allergien auslösen und mitunter enthalte die Farbe winzige Metallteile, die sich zum Beispiel bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) erhitzen und zu Verbrennungen bei den Patienten führen können.
Warnung vor Alternativen Methoden der Tattoo-Entfernung
Zur Beseitigung der Tattoos werden bei der medizinisch-ästhetischen Lasertherapie „ultrakurze, aber sehr energiereiche Laserlichtimpulse im Nano- oder Picosekunden-Bereich auf die Farbpigmente des Tattoos geschossen“, erläutert Dr. Peter Arne Gerber, leitender Oberarzt der Hautklink und Leiter des Bereichs Lasermedizin an der Uniklinik Düsseldorf. So werden die Tattoofarbpigmente durch den Laser in winzige Teile zerlegt, die das menschliche Immunsystem anschließend abtransportieren kann. Durch diesen Sprengeffekt lassen sich die Farbpartikel in zehn bis 15 Sitzungen entfernen, erläutert Gerber weiter. Der Düsseldorfer Mediziner warnt eindringlich davor, Alternativen, wie beispielsweise das Wegätzen des Tattoos mit Milchsäure und andere – meist im Internet angebotene – Prozeduren, auszuprobieren. Diese bringen seiner Aussage zufolge „ein unkalkulierbares Risiko für Narbenbildung“ mit sich. (fp)
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