Aktuelle Studie bestätigt nachhaltige Wirkung von TCM bei Polyneuropathie
01.06.2011
Kribbeln in Füßen und Beinen, Taubheitsgefühle und quälende Schmerzen: Etwa drei Millionen Deutsche leiden heute an Polyneuropathie (PNP). Die allmählich fortschreitende Krankheit schädigt Nervenbahnen und viele Patienten müssen schließlich ein Leben im Rollstuhl führen. Bei PNP stößt die Schulmedizin an ihre Grenzen, denn Medikamente lindern nur kurzzeitig Symptome, bekämpfen jedoch nicht Krankheitsursachen. Ganz anders verhält es sich bei der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie setzt auf ein individuelles, ganzheitliches Konzept basierend auf fünf Behandlungssäulen. Den Erfolg bestätigt eine aktuelle Studie der Klinik am Steigerwald in Gerolzhofen: Bei neun von zehn Patienten verbesserten sich Symptome oder ihr Zustand stabilisierte sich. Selbst zwei Jahre nach dem Klinikaufenthalt blieb dieser Status erhalten.
Wenn Nerven nicht mehr standhalten
Was im Frühstadium mit einem leichten Kribbeln in Füßen und Beinen beginnt, führt bei vielen PNP-Patienten zu einem schlimmen Krankheitsverlauf. „Im Gegensatz zur Schulmedizin hat die TCM aufgrund ihres anderen Krankheitsverständnisses weit genauere Möglichkeiten die Krankheitsursachen zu beschreiben. Sie sind der Schlüssel zur Therapie“, erläutert TCM-Experte Dr. Christian Schminke, Allgemeinmediziner und Leiter der Klinik am Steigerwald. Aus Sicht der TCM ist sogenannter „Tan“ zentrale Ursache der Erkrankung. Er umschreibt Substanzen, die ein kranker Organismus nicht mehr ausscheidet und führt so zu Entzündungen. Um Krankheitssymptome und ihre Ursachen erfolgreich zu behandeln, nehmen sich TCM-Experten viel Zeit für die Krankengeschichte der Patienten. Dabei fließen Erkrankungen im Kindesalter ebenso mit ein wie Informationen über Schlaf- und Schwitzverhalten, Verdauungsfunktion oder seelisches Befinden. „Mittels chinesischer Diagnostik erkennen wir selbst feinste Körpersignale, die die Schulmedizin nicht in Betracht zieht“, so Dr. Schmincke. Dabei helfen Puls- und Zungendiagnose. Erst, wenn individuelle Ursachen feststehen, beginnen TCM-Experten mit der Behandlung.
Erfolgreiches Therapiekonzept: Die fünf Säulen der TCM
Therapieerfolg und Nachhaltigkeit von TCM bestätigt nun eine aktuelle Studie der Klinik am Steigerwald: 89 Prozent der Patienten profitierten zwei Jahre nach stationärer Behandlung von der Therapie. So verbesserten sich bei 52 Prozent die Symptome nachhaltig, bei 37 Prozent der Patienten schritt die Krankheit nicht weiter fort. Dr. Christian Schmincke weiß um die Hintergründe dieses Erfolgs: „Wie bei anderen chronischen oder entzündlichen Erkrankungen finden bei PNP alle fünf TCM-Säulen Anwendung. So werden chinesische Arzneien, Akupunktur und Moxibustion, Tuina-Massagen, Qi Gong und Ernährungslehre spezifisch auf das individuelle Krankheitsbild zugeschnitten.“ Die chinesische Arzneitherapie zählt zu den sogenannten inneren Therapien. Aus qualitativ kontrollierten Kräutern und Mineralien hergestellt, bietet sie eine unendliche Vielfalt an Rezepturen und Variationen. So kann die Behandlung individuell an den Krankheitsverlauf angepasst werden. Zwei PNP-Patienten bekommen häufig verschiedene Rezepturen, da jede Krankheit sich individuell ausprägt, obwohl sie vordergründig den gleichen Namen hat. Ergänzend zur Arzneitherapie stellt Akupunktur den Energiefluss im Körper wieder her. Feine Nadeln entlang der Meridiane lösen Spannungen und Schmerzen. Bewegungstherapien wie Qi Gong runden die Behandlung ab: Sie stärken Konzentration auf Körper, Seele und Geist und verbessern das Allgemeinbefinden. (pm)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.