Krankenkasse erprobt Online-Sprechstunde mit Hautärzten
Die Techniker Krankenkasse (TK) startet demnächst ein Projekt, in dem Sprechstunden bei Hautärzten per Online-Video stattfinden sollen. In Zukunft sollen so Patienten Wege und Wartezeiten erspart werden.
Per Videotelefonie zur Online-Sprechstunde
In Zukunft sollen Sprechstunden über das Internet Patienten Wege und Wartezeiten ersparen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, will die Techniker Krankenkasse (TK) am 1. September zusammen mit Dermatologen ein entsprechendes Pilotprojekt starten. Der Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD) hatte bereits vor einigen Monaten über die Planungen für Videosprechstunden beim Hautarzt berichtet. Dabei sollen Patient und Arzt per Videotelefonie zur Online-Sprechstunde zusammengebracht werden. Wie mitgeteilt wurde, kann diese über jeden Computer mit einem Internet-Browser und einer herkömmlichen Webcam gestartet werden. Die Software dazu wird der TK zufolge vom Lübecker Unternehmen Patientus geliefert.
Diagnose und Therapie im persönlichen Kontakt besprechen
Die Krankenkasse erläuterte, dass Online-Sprechstunden auch die Praxen der Ärzte entlasten sollen. Dies sei jedoch nicht immer möglich. So müssten Diagnose und Therapie im persönlichen Kontakt besprochen werden. Unter anderem soll mit dem Projekt erprobt werden, ob sich die Online-Sprechstunde als Alternative oder Ergänzung zu Wiederholungsterminen in der Praxis eignet. „Wenn der Patient einmal in meiner Praxis war, reichen zur Nachkontrolle oft ein kurzer Blick und ein kurzes Gespräch – dafür muss sich künftig kein Patient mehr auf den Weg in meine Praxis machen“, erklärte Dr. Klaus Strömer in einer Pressemitteilung. Der Hautarzt, der auch Präsident des BVDD ist, ist einer der ersten Mediziner, die das Programm testen.
Telemedizin als Maßnahme gegen ländlichen Ärztemangel
„Besonders geeignet erscheint die Videokonsultation etwa, um eine Änderung in der Medikation zu besprechen. Oder zur Abklärung des Krankheitsverlaufs – beispielsweise der Wundheilung nach einer OP – wie überhaupt zur Überprüfung des therapeutischen Erfolgs oder für die Patientenschulung im Verlauf einer längeren Behandlung“, so Strömer. Die TK teilte mit, dass nun – nachdem das System bisher alle notwendigen technischen Tests bestanden habe – mit ausgewählten Praxen zusammengearbeitet werden solle. Online-Sprechstunden sollen nach und nach in allen Praxen möglich werden. Die schwarz-rote Bundesregierung wirbt bereits seit längerem für den Ausbau der Telemedizin. Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), hatte Anfang des Jahres mitgeteilt, dass Telemedizin als Maßnahme gegen den Ärztemangel auf dem Land sinnvoll sei. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.