Test der Fastfood-Ketten: Welche ungesunden Burger und Pommes sind die besten?
30.08.2013
Vielfach wurden in der Vergangenheit die Gesundheitsrisiken des Fastfood-Konsums untersucht. Oft mit erschreckenden Ergebnissen. So gilt als gesichert, dass Fastfood zum vermehrten Auftreten von Allergien, Neurodermitis und Asthma führt, das psychische Wohlbefinden beeinträchtigt und Depressionen begünstigen kann. Die Stiftung Warentest hat nun in einer aktuellen Untersuchung die Qualität der Fastfood-Produkte in mehreren Ketten genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, welche sich am wenigsten für eine gesunde Ernährung eignen.
Im Rahmen der Untersuchung wollte die Stiftung Warentest nach eigenen Angaben auch wissen, unter welchen Bedingungen die geprüften Fastfood-Menüs entstehen. „Woher kommen Rohstoffe wie Rindfleisch und Kartoffeln? Wie werden die Mitarbeiter bezahlt und behandelt?“, waren hier wichtige Fragestellungen. Täglich werden Millionen Deutsche mit den appetitlich klingenden Angeboten wie „Burger mit saftigem Rindfleisch, knusprige Pommes frites, knackiger Salat“ in die Fastfood-Ketten gelockt, berichtet die Stiftung Warentest und ergänzte: „Doch so beliebt und praktisch die schnellen Sattmacher auch sind, als gesunde Mahlzeit eignen sich Fastfood-Menüs nicht.“ Sie würden deutlich zu viel Kalorien, Fett, Salz und zum Teil auch bedenkliche Schadstoffe enthalten.
Schadstoffbelastungen der Pommes
Untersucht wurden von der Stiftung Warentest Menüs aus Burger, Pommes und einem gemischten Salat bei den drei großen Fastfood-Ketten McDonald’s, Burger King und Kochlöffel. Insbesondere die Pommes schnitten bei diesem Test vermehrt schlecht ab. So wiesen die Prüfer in sämtlichen getesteten Pommes Acrylamid nach, welches sich beim Frittieren bildet und im Verdacht steht erbgutschädigend beziehungsweise krebserregend zu wirken. Der in einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2011 angegebene Grenzwert für den Acrylamid-Gehalt von Lebensmitteln beträgt bei Pommes 600 Mikrogramm pro Kilogramm. Ein Wert der laut Angaben der Tester in den Pommes der Kochlöffel-Filiale deutlich überschritten wurde. Bei den Pommes von Burger King sei insbesondere die Zubereitung bedenklich, da zum Fritieren eine Mischung aus Palmfett und Sonnenblumenöl verwendet wird. Zwar würden die Pommes hierdurch besonders knusprig, doch Palmfett sei oftmals mit schädlichen Glycidyl-Estern belastet, die bei der Zubereitung auf die Pommes übergehen können und ebenfalls als krebserregend gelten. In Bezug auf die Pommes habe McDonald’s am besten abgeschnitten, da hier auf Palmfett verzichtet wird und stattdessen Sonnenblumen- und Rapsöl zum Fritieren Verwendung finden. Zwar seien die Pommes daher weniger knusprig, doch sie enthielten auch weniger Glycidyl-Ester und zudem weniger ungesunde gesättigte Fettsäuren, berichtet die Stiftung Warentest.
Auch Burger zum Teil mit Schadstoffen belastet
Bei den Burgern stach laut Aussage der Tester das Angebot von Burger King sowohl in positiver Hinsicht (in Bezug auf den Geschmack) als auch in negativer Weise (in Bezug auf die Schadstoffbelastung) besonders hervor. Da die Burger hier über der offenen Flamme gegrillt werden, konnten sie durch ihr besonderes Aroma überzeugen, doch beim Grillen über der offenen Flamme entstehen auch Schadstoffe (3-Monochlorpropandio), die als mögliche Krebsauslöser gelten, was die Bewertung der Burger King-Burger negativ beeinflusst hat. Zwar wurden hier keine kritischen Belastungen erreicht, doch das Gesamturteil fiel angesichts der Schadstoffe deutlich schlechter aus, als die reine Bewertung der Geschmacks.
Deutlich überhöhter Kaloriengehalt der Fastfood-Menüs
In Bezug auf den Kaloriengehalt der Fastfood-Produkte kommt die Stiftung Warentest zu dem Ergebnis, dass keines der getesteten Menüs die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einhielt, der zufolge eine Hauptmahlzeit nicht mehr als 720 Kilokalorien und 24 Gramm Fett enthalten sollte. Am ehesten kam das Menü von McDonald´s mit 867 Kilokalorien und 40 Gramm Fett der Empfehlung nahe. Das Burger King-Menü erreichte stolze 1.014 Kilokalorien und 50 Gramm Fett, das Kochlöffel-Menü sogar 1.226 Kilokalorien und 63 Gramm Fett. Zu bedenken ist jedoch, dass die McDonald’s-Menüs kleiner waren, als die der Konkurrenz.
McDonald’s schneidet im Test der Stiftung Warentest am besten ab
Insgesamt hat in der Untersuchung der Stiftung Warentest McDonald’s mit der Note 2,9 am besten abgeschnitten, gefolgt von Burger King (Note 3,1) und Kochlöffel (Note 3,6). Geschmacklich hatte allerdings Burger King oftmals die Nase vorn, aber der Schadstoffgehalt und der höherer Kaloriengehalt zogen das Gesamtergebnis nach unten. Die Ergebnisse der Stiftung-Warentest verdeutlichen jedoch auch, dass die Fastfood-Menüs für eine regelmäßige Ernährung generell ungeeignet sind, da dem Körper unter anderem deutlich zu viel Kalorien, Fette und Salz zugeführt werden. In Bezug auf die Qualität der verarbeiteten Lebensmittel erklärte die Stiftung Warentest, dass hier hohe Ansprüche an die Lieferanten gestellte werden. Dies gelte auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. In den eigenen Filialen seien Betriebsräte zur Interessenvertretung der Beschäftigen jedoch eine seltene Ausnahme. (fp)
Bild: CB / pixelio.de
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