Gefährliche Gefäßerkrankungen: Vorbeugen ist besser als Heilen
Millionen Menschen in Deutschland leiden an Gefäßerkrankungen. Dennoch sind ihre Anzeichen und ihre zum Teil dramatischen Folgen in der Bevölkerung weitgehend unbekannt. Anlässlich eines bundesweiten Aktionstags wurde das Thema Gefäßgesundheit in den Fokus gerückt.
Aktionstag zur Gefäßgesundheit
„Gefäßerkrankungen wie die Venenthrombose, die Lungenembolie, Krampfadern oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), auch bekannt als Schaufensterkrankheit, sind Volkskrankheiten“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA) in einer aktuellen Mitteilung. „Doch ihre Anzeichen, ihre Verbreitung und ihre zum Teil dramatischen Folgen sind in der Bevölkerung weitestgehend unbekannt“, heißt es dort weiter. Deshalb standen beim bundesweiten Aktionstag, der unter dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ stattfand, die Aufklärung über diese Krankheiten und die Bedeutung gesunder Gefäße im Fokus.
Thrombosen können tödlich enden
Gesundheitsexperten zufolge ist die Anzahl der Thrombosen und der damit einhergehenden Komplikationen in Form einer Lungenembolie in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Eine unentdeckte Thrombose wird schnell zur Lebensgefahr. Die venöse Thromboembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung in Deutschland.
Bei einer Thrombose gilt es, schnell zu handeln. Die richtige Therapie kann über Leben und Tod entscheiden.
In Deutschland sterben jährlich rund 100.000 Menschen infolge von Venen-Thrombosen und Lungenembolien.
Millionen Bundesbürger leiden unter der Schaufensterkrankheit
Unter der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), besser bekannt als „Raucherbein“ oder „Schaufensterkrankheit“, leiden in Deutschland rund 4,5 Millionen Menschen.
Bei dieser Krankheit werden die Beinmuskeln nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und schmerzen bereits bei mäßiger Belastung so stark, dass die Betroffenen immer wieder stehenbleiben müssen.
Was wie ein Schaufensterbummel aussieht, ist die erste Auswirkung einer ernst zu nehmenden Erkrankung.
Wenn die Durchblutungsstörung unbehandelt voranschreitet, schmerzen die Beine im weiteren Verlauf auch in Ruhe. Außerdem wird die Wundheilung beeinträchtigt; im schlimmsten Fall kommt es zu offenen Stellen an den Beinen.
Jeder zweite Deutsche hat Krampfadern
Medizinern zufolge leiden mehr als die Hälfte der Deutschen unter Krampfadern. „Krampfadern verursachen selbst keine Beschwerden oder gar Schmerzen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) auf ihrer Webseite.
„Krampfadern können jedoch durch die mit ihr verbundene venöse Zirkulationsstörung eine Beinschwellung bewirken, die sich durch Spannungsgefühl, das Gefühl schwerer Beine oder Muskelkrämpfe bemerkbar machen kann“, heißt es dort weiter.
Krampfadern neigen auch zu Entzündungen (Varikophlebitis) die sehr schmerzhaft sein können.
Zudem können Krampfadern gefährlich werden, weil sie die Thrombosegefahr erhöhen.
Gefäßerkrankungen vorbeugen
Was allen Gefäßerkrankungen gemein ist: „Vorbeugen ist besser als Heilen“, so das Motto des bundesweiten Aktionstags Gefäßgesundheit, der von der DGA und der Deutschen Gefäßliga veranstaltet wurde.
Die Experten geben in der Mitteilung einige Tipps, die dabei helfen sollen, für einen intakten Blutfluss in Arterien und Venen zu sorgen:
Trinken Sie ausreichend! 2 Liter (natriumarmes) Wasser oder ungesüßte Tees sind die besten Durstlöscher!
Bleiben Sie aktiv! Nehmen Sie öfter die Treppe statt den Aufzug, gehen Sie bewusst zu Fuß (Abrollen über die ganze Fußsohle) oder nehmen das Fahrrad statt das Auto.
Achten Sie auf eine gesunde Ernährung! Vollkornprodukte, Müsli, frisches Obst und Gemüse, wenig Fette, magere Fische sowie fettarme Milchprodukte und gehen Sie sparsam mit Salz um!
Werden Sie Nichtraucher! Jeder Zigarettenzug verändert im Blut eine Milliarde Sauerstoffmoleküle in freie Radikale, die wie Torpedos die Gefäßwände angreifen und damit eine Arterienverkalkung fördern.
Integrieren Sie Venengynmastik in Ihren Alltag! Wenn Sie beruflich viel sitzen oder stehen, können Sie Ihre Gefäße durch einfache Übungen auch Arbeitsplatz trainieren.
Und: Kennen Sie Ihre Risiken! Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, zu hohen Cholesterinwerten und Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko für eine Gefäßerkrankung. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.