Thüringen: Mehr Schwangerschaftsabbrüche
07.07.2014
In Thüringen wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres entgegen dem bundesweiten Trend mehr Schwangerschaften abgebrochen als im Jahr zuvor. Eine medizinische Indikation für den Abbruch gab es nur bei sehr wenigen Frauen.
Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche in Thüringen
In Thüringen wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 955 Schwangerschaften vorzeitig beendet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren dies 31 Abbrüche beziehungsweise 3,4 Prozent mehr, wie das Statistische Landesamt am Montag in Erfurt mitteilte. Von den Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch im Freistaat durchführen ließen, waren 913 (95,6 Prozent) Thüringerinnen. Die weiteren 42 Frauen hatten ihren Wohnsitz in einem anderen Bundesland, darunter 28 Frauen in Bayern
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Großteil der betroffenen Frauen haben bereits Kinder
Von den betroffenen Thüringerinnen waren zum Zeitpunkt des Abbruchs mehr als zwei Drittel ledig und fast die Hälfte von ihnen war zwischen 18 und 30 Jahren alt. 40 Frauen waren unter 18 Jahren alt. Eine medizinische Indikation für den Abbruch gab es lediglich bei 2,2 Prozent der Frauen. Die meisten der Frauen, die einen Abbruch durchführen ließen, hatten bereits ein oder mehrere Kinder. Die Eingriffe erfolgten überwiegend in gynäkologischen Praxen oder ambulant im Krankenhaus.
Entgegen dem bundesweiten Trend
Der Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche in Thüringen steht dem bundesweiten Trend entgegen. In Deutschland verringerte sich die Zahl der Abbrüche gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 0,6 Prozent. Auch die Zahlen aus dem vergangen Jahr zeigen einen Rückgang. So wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2013 bundesweit 102.802 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. 2012 waren noch 106.815 gemeldet worden. Zur Jahrtausendwende habe die Zahl noch bei knapp 135.000 gelegen. (ad)
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