In sozialen Medien kursieren immer wieder verschiedene Challenges. Dabei handelt es sich meist um Mutproben oder Wettbewerbe, die viral gehen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind empfänglich dafür. Ein solcher Trend auf TikTok hat nun schon für mehrere Notarzteinsätze gesorgt.
Seit einigen Tagen kursiert die sogenannte „Hot Chip Challenge“ in den sozialen Medien. An zwei saarländischen Schulen kam es dadurch bereits zu einem Notarzteinsatz, berichtet die Verbraucherzentrale Saarland. Auch in anderen Bundesländern kam es deshalb zu Notarzteinsätzen.
Verzehr von extrem scharfen Tortilla-Chip
Scharfe Speisen können zwar gesundheitliche Vorteile bringen, wie in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA) erklärt wird, doch sie bergen auch Gesundheitsrisiken. Vor allem, wenn die Lebensmittel zu extrem ausfallen.
Eine Gefahr für die Gesundheit stellt etwa der TikTok-Trend „Hot Chip Challenge“ dar. Dabei werden Jugendliche aufgerufen, sich an einem Scharfess-Wettbewerb zu beteiligen. Wer es schafft, einen extrem scharfen Tortilla-Chip zu verzehren, gewinnt. Die Jugendlichen sollen sich dabei selbst filmen.
Dieser Wettbewerb hat Medienberichten zufolge inzwischen zu diversen Notarzteinsätzen in verschiedenen Bundesländern geführt.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen
Wie die Verbraucherzentrale Saarland schreibt, ist der extrem scharfe Maischip mit 2,2 Millionen Scoville (Grad der Schärfe) 500 mal schärfer als Tabasco. Verantwortlich für den brennenden Geschmack ist das Capsaicin, ein Pflanzenwirkstoff der Chilischote.
Das Capsaicin bindet an Nervenzellen, welche für die Schmerzempfindung verantwortlich sind. Neben Reizungen der Schleimhäute in Mund, Magen und Darm kommt es zu Beschwerden wie Übelkeit und unter Umständen auch zu Atemnot.
Wird mit den Fingern, mit denen vorher der Maischip berührt wurde, in das Gesicht gefasst, können die Augen geschädigt werden.
Verkauf an Jugendliche ist strafbar
Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale Saarland rät in der Mitteilung zu großer Vorsicht: Der Verzehr von hohen Mengen extrem scharfer Chili-Produkte kann zu gesundheitsschädlichen Bluthochdruckkrisen führen können, die lebensbedrohlich sein können. Vor allem kleine Kinder sind gefährdet.
Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind demnach Fälle bekannt, in denen kleine Kinder gestorben sind. “Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass ihre Kinder nicht unbeabsichtigt extrem scharfe Chili-Produkte zu sich nehmen”, sagt Weimar-Ehl.
Den Angaben zufolge dürfen die Chips nur an Personen ab 18 Jahren verkauft werden und es muss ein Warnhinweis auf der Packung sein, der vom Verzehr für Kinder, Schwangere, Stillende und empfindliche Personen abrät. Der Verkauf an Jugendliche unter 18 Jahren ist strafbar. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Saarland: Wenn TikTok-Trends die Gesundheit gefährden, (Abruf: 03.09.2023)
- Cleveland Clinic: Is Spicy Food Good for You?, (Abruf: 03.09.2023), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.