Die Augen können auf eine tödliche Hirnkrankheit hinweisen
Eine kürzlich durchgeführte Studie zu einer besonders tödlichen Hirnkrankheit ergab jetzt, dass Ärzte möglicherweise schon durch das Betrachten der Augen einer Person vorliegende Erkrankung erkennen können. Außerdem stellten sie fest, dass die Augen eines infizierten Individuums sogar als ein Überträger für die Ausbreitung der Krankheit fungieren können.
Die Wissenschaftler der University of California stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass die Möglichkeit besteht, eine tödliche Erkrankung nur durch das Betrachten der Augen von Betroffenen festzustellen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „mBio“.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit endet tödlich
Für die sogenannte Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) gibt es in der heutigen Zeit trotz unserer modernen Medizin keine Heilung oder wirksame Behandlung. Die Erkrankung tritt zwar nur selten auf, endet aber bei jedem Betroffenen leider mit dem Tod, erläutern die Experten. Die Augen eines infizierten Individuums können als ein Überträger für die Ausbreitung der Krankheit fungieren, außerdem ist es möglich eine Erkrankung durch die einfache Betrachtung der Augen zu identifizieren, sagen die Mediziner.
Verzehr von Eichhörnchen infiziert Mann mit Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Vor wenigen Monaten wurde in einer medizinischen Fachzeitschrift über einen Fall der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit berichtet, der mit dem Verzehr von Eichhörnchen in Verbindung stand. CJK ist eine seltene Krankheit, die dazu führt, dass sich bestimmte Proteine im Gehirn falsch falten. Diese Ablagerung atypischer Eiweißbruchstücke werden Prionen genannt. Sie verursachen Läsionen im Gehirn und eine schwammartigen Zerstörung des Hirngewebes. In diesem speziellen Fall wurde angenommen, dass die Krankheit des Patienten das Ergebnis des Verzehrs von Eichhörnchenfleisch war, welches mit der Gehirnsubstanz des Tieres in Kontakt gekommen war.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit über die Augen übertragbar?
Andere Fälle haben bereits gezeigt, dass der Verzehr von Gehirnsubstanz zur Ausbreitung der Krankheit führen kann, aber die neuen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Augen einer infizierten Person auch Prionen in sich tragen. Dies ist besonders ein Grund zur Besorgnis für Menschen im Bereich der Augenpflege. Ärzte, welche Augenoperationen durchführen, können Prionen verbreiten, wenn medizinische Geräte kontaminiert sind und dies nicht bemerkt wird. Bei insgesamt elf Patienten, welche an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verstarben, wurden die Augen auf Prionen untersucht. Die Menge der gefundenen Prionen war nach Aussage der Mediziner ziemlich hoch. Die meisten sogenannten Prion-Samen wurden in der Netzhaut jedes Auges gefunden, Prionen wurden jedoch auch in vielen anderen Teilen des Auges entdeckt, wie beispielsweise der Linse, des Sehnervs und sogar der umgebenden Muskeln.
Prionen auch über unsere Tränen übertragbar?
In der Zukunft hoffen die Forscher, dass sie die Tränen von Patienten mit Creutzfeldt-Jakob genauer untersuchen können. So wollen sie feststellen, ob auch Prionen in der Ableitung der Flüssigkeit aus den Augen vorhanden sind, was ebenfalls zur Ausbreitung der Krankheit führen könnte. (as)
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