Schlangenbiss-Opfer droht Finger-Amputation
09.04.2015
Als ein Schlangenbesitzer aus Extertal einer seiner hochgiftigen Gabunvipern mit einer Pinzette beim Häuten helfen wollte, schnappte die Schlange zu. Dank dem schnellen Handeln der Rettungskräfte und einer relativ geringen Giftmenge schwebt der 48-Jährige nicht mehr in Lebensgefahr, möglicherweise muss aber sein Finger amputiert werden.
Mann nach Schlangenbiss außer Lebensgefahr
Seit rund sechs Jahren hält der Mann unter anderem die hochgiftigen Vipern. Obwohl er wusste, dass ein Biss des Tieres tödlich sein kann, half er einem etwa 20 Zentimeter langen Jungtier mit einer Pinzette beim Häuten. Dabei schnappe die Schlange zu und biss ihren Besitzer in den Mittelfinger. Das Bissopfer rief umgehend den Rettungsdienst und wurde per Hubschrauber ins Klinikum Bielefeld geflogen.
„Die Gabunviper ist eine der giftigsten Schlangen überhaupt, wenn sie einen Menschen in den Unterarm beißt und eine Vene trifft, kann das innerhalb weniger Minuten zum Tode führen“, erläuterte Björn Buschkamp, Gefahrtierexperte der Bielefelder Feuerwehr, gegenüber der Online-Ausgabe des „Westfalen Blatts“. Gemeinsam mit weiteren Experten beriet der 42-Jährige über das weitere Vorgehen. Wie sich herausstellte lag im Zoo Wuppertal ein passendes Gegengift bereit. Ein Polizeihubschrauber holte das Antiserum ab und brachte es umgehend in die Bielefelder Klinik. Zwar war die Giftmenge, die die Schlange bei ihrem Biss abgegeben hatte, so gering, dass keine Lebensgefahr für den 48-Jährigen Schlangenbesitzer bestand, jedoch droht nun der Verlust seines Fingers.
Da der Mann keinen Schutzhandschuh trug, wird sein Verhalten als fahrlässig bewertet, so dass die Feuerwehr nun die Übernahme der Einsatzkosten von ihm fordert. „Einem gewissenhaften Halter passiert so etwas nicht“, meint auch Buschkamp. (ag)
Bild: Katharina Wieland Müller / pixelio.de
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