Tomaten-Inhaltsstoff antioxidativ, antidiabetisch und krebshemmend

Ein natürlicher Bestandteil von Tomaten, das sogenannte Lycopin, ist ein sekundärer Pflanzenstoff mit weitreichenden gesundheitsfördernden Wirkungen. So wirkt Lycopin nicht nur gegen Diabetes, sondern stärkt zum Beispiel auch das Herz und das Nervensystem.

Eine neue Übersichtsarbeit unter Beteiligung von Fachleuten der University of Pretoria (UP) in Südafrika beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zu den gesundheitlichen Vorteilen von Lycopin und seinen potenziellen Anwendungen im Gesundheitssystem. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Nutrition and Metabolism“ veröffentlicht.

Lycopin in Tomaten und Wassermelonen

Lycopin ist ein Carotinoid, das hauptsächlich in Tomaten und Tomatenprodukten vorkommt. Es ist allerdings auch in anderen Obstsorten wie zum Beispiel Wassermelonen enthalten. Dem pflanzlichen Wirstoff werden dabei verschiedene gesundheitsfördernde biologische Effekte zugeschrieben, erläutern die Forschenden.

So konnte laut den Fachleuten in vitro und in vivo bereits nachgewiesen werden, dass Lycopin Stoffwechselstörungen und Krankheiten reduziert, die durch oxidativen Stress hervorgerufen werden. Beispielsweise wirke Lycopin nachweislich gegen Entzündungen, Fettleibigkeit und Diabetes.

Gesundheit und Wohlbefinden profitieren

Darüber hinaus könne Lycopin Stoffwechselerkrankungen lindern, die Knochen, Augen, Nieren, Leber, Lunge, Herz und Nervensystem betreffen.

Insgesamt hat Lycopin ein außergewöhnliches Potenzial zur Förderung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens, berichten die Forschenden. Auch sei es möglich, Lycopin prophylaktisch und therapeutisch gegen verschiedene Stoffwechselerkrankungen einzusetzen.

Lycopin kann Krebs hemmen

Eine weitere neue Forschungsarbeit, die in der Zeitschrift „Current Nutrition & Food Science“ veröffentlicht wurde, beschreibt ebenfalls die gesundheitlichen Vorteile von Lycopin.

Wenn Lycopin über die Nahrung aufgenommen wird, hat es laut dem Team vielfältige gesundheitliche Vorteile und kann auch eine hemmende Wirkung auf verschiedene Krebsarten entfalten. Außerdem wirke Lycopin neuroprotektiv und schütze die Knochen.

Dies ist nach Ansicht der Forschenden vor allem darauf zurückzuführen, dass Lycopin oxidativen Stress, Entzündungen und Stoffwechselwege beeinflusst, die an der Entstehung von Krebs und der sogenannten Zellproliferation beteiligt sind.

Vielversprechender natürlicher Wirkstoff

Lycopin bilde einen wertvollen natürlichen Wirkstoff, der dazu verwendet werden könnte, den Nährwert von Lebensmitteln zu erhöhen. Auch zur Entwicklung neuer funktioneller Lebensmittel könnte es genutzt werden, erläutert das Forschungsteam.

Zusammenfassend zeigen die Studien, dass lycopinhaltiges Obst und Gemüse viele gesundheitliche Vorteile bietet und sogar zur Prävention von schweren Krankheiten beitragen oder zumindest deren Verlauf abmildern kann.

Neben der Aufnahme über die Ernährung scheint eine therapeutische Anwendung als Nahrungsergänzungsmittel eine vielversprechende Option, um von den Vorteilen des Pflanzenwirkstoffs zu profitieren. (as)