Pflanzlicher Inhaltsstoff der Tomaten senkt das Schlaganfallrisiko
09.10.2012
Ein hoher Tomaten-Konsum senkt das Schlaganfallrisiko. Zu diesem Ergebnis kommt die im Fachmagazin „Neurology“ veröffentlichte Studie finnischer Forscher um Dr. Jouni Karppi von der University of Eastern Finland in Kuopio.
Frühere Studien hatten die „Aufnahme von Obst und Gemüse und den Serumspiegel von Carotinoiden mit einem verringerten Risiko für einen Schlaganfall in Verbindung gebracht, aber die Ergebnisse blieben widersprüchlich“, berichten die finnischen Wissenschaftler. Ihr Ziel war es daher „zu untersuchen, ob Serum-Konzentrationen von wichtigen Carotinoiden, α-Tocopherol und Retinol“, mit Schlaganfällen bei Männern im Zusammenhang stehen.
Schlaganfallrisiko bei mehr als 1.000 Männern untersucht
Im Rahmen ihrer Studie hatten die finnischen Forscher die Daten von 1.031 finnische Männer im Alter zwischen 46 und 65 Jahren über einen Zeitraum von zwölf Jahren untersucht. Dabei wurden neben möglichen Schlaganfällen auch die Serumkonzentrationen von verschiedenen Carotinoiden erfasst. Insgesamt seien "67 Schlaganfälle aufgetreten, 50 von ihnen waren ischämische Schlaganfälle", schreiben die finnischen Forscher in dem US-Fachjournal „Neurology“. Unter Berücksichtigung weitere Risikofaktoren wie dem Alter, dem Body-Mass-Index (BMI), dem Blutdruck, Diabetes und dem Tabakkonsum habe sich im Rahmen der Studie für das Carotinoid Lycopin eine äußerst positive Wirkung in Bezug auf das Schlaganfallrisiko ergeben. Lycopin ist in erhöhten Konzentration zum Beispiel in Tomaten oder Hagebutten enthalten.
Tomaten-Inhaltsstoff reduziert das Schlaganfallrisiko um mehr als 50 Prozent
Der Wirkstoff aus Tomaten habe zu einer deutlichen Reduzierung des Schlaganfallrisikos beigetragen, schreiben die finnischen Wissenschaftler. Die Männer mit der höchsten Lycopin-Konzentration im Blut unterlagen einem um 59 Prozent geringeren Risiko eines ischämischen Schlaganfalls, als die Studienteilnehmer mit der geringsten Lycopin-Konzentration, berichten Dr. Karppi und Kollegen. Für Schlaganfälle insgesamt war das Risiko bei den Probanden mit der höchsten Lycopin-Konzentration um 55 Prozent reduziert. Während der Inhaltsstoff der Tomaten einen maßgeblichen Einfluss auf das Schlaganfall-Risiko hat, standen Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Tocopherol und Retinol jedoch nicht im Zusammenhang mit der Gefahr von Schlaganfällen, so das Ergebnis der finnischen Forscher. Die Untersuchung weiterer Antioxidantien habe keine Korrelation mit dem Auftreten der Schlaganfälle ergeben.
Laut Aussage der finnischen Forscher hat ihre Studie "die positiven Auswirkungen von obst- und gemüsereicher Ernährung einmal mehr bestätigt". Die „prospektive Studie zeigt, dass hohe Serum-Konzentrationen von Lycopin, als Marker für die Aufnahme von Tomaten und Tomaten-basierten Produkten, das Risiko von Schlaganfällen und ischämischen Schlaganfällen bei Männern reduzieren“, so das Fazit der Wissenschaftler. Durch eine Tomaten-reiche Ernährung könnte demnach dem Risiko eines Schlaganfalls deutlich entgegengewirkt werden. Wer demnach jeden Tag Tomatensalat, Tomatensuppe oder Tomaten-Auflauf isst, kann sein Kreislauf-Erkrankungsrisiko deutlich mindern. (fp)
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Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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