Fette im Fastfood machen Menschen aggressiv
09.07.2012
Fastfood macht aufgrund des hohen Anteils an sogenannten Transfettsäuren reizbar, ungeduldig und aggressiv. US-Forscher um Prof. Beatrice Golomb von der University of California in San Diego haben herausgefunden, dass ein erhöhter Konsum von Transfetten „mit negativen Verhaltensweisen wie Ungeduld oder offener Aggression“ verbunden ist, so die aktuelle Meldung der US-Universität.
Die beispielsweise auch in Margarine oder Backwaren enthaltenen Transfettsäuren (Fettsäuren mit speziellen Kohlenstoff-Doppelbindungen) haben auf das Gemüt des Menschen scheinbar eine äußerst weitreichende Wirkung. Die US-Wissenschaftler um Beatrice Golomb stellten fest, dass mit dem Konsum der Transfettsäuren die Neigung zu ungeduldigem und aggressivem Verhalten steigt. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, wäre dies ein weiteres schwerwiegendes Argument, das gegen den Verzehr ungesunder Lebensmittel mit hohem Gehalt an Transfetten spricht. Denn nicht nur die Konsumenten der Transfette werden beeinträchtigt, sondern ihr bisweilen offen aggressives Verhalten betrifft auch ihre Mitmenschen, erläuterten Prof. Golomb und Kollegen.
Negative gesundheitliche Folgen der Transfettsäuren
Seit langem werden die negativen gesundheitlichen Folgen des Verzehrs sogenannter Transfette diskutiert, wobei bisher der Schwerpunkt jedoch auf den körperlichen Folgen dieser vor allem in Margarine, Backwaren und Fastfood enthaltenen Fettsäuren lag. Ein übermäßiger Konsum der Transfettsäuren wurde in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten gebracht. Auch der Cholesterinspiegel steigt durch den Verzehr der Transfettsäuren deutlich an. Die Forscher um Prof. Beatrice Golomb haben nun anhand von 1.000 freiwilligen Probanden hingegen die Auswirkungen der Transfettsäuren auf das Verhalten der Konsumenten untersucht und dabei verblüffend deutliche Effekte festgestellt.
Transfette machen aggressiver als Alkohol
Im Rahmen der Studie ermittelten die Forscher den Einfluss von Aggressionen auf den bisherigen Lebensverlauf der Probanden, die Konflikt-Taktiken und die Selbstbewertung in puncto Ungeduld und Reizbarkeit. Außerdem wurden Ausbrüche „offener Aggression“ erfasst. Anschließend wurden die Ergebnisse der Befragung mit dem Verzehr von Transfettsäuren verglichen. Bei der Analyse berücksichtigten die Forscher auch andere Faktoren, wie Geschlecht, Alter, Bildung und Konsum von Alkohol oder Tabakwaren, die Einfluss auf die Aggressivität haben können. Die Auswertung ergab, dass mit einem hohen Konsum von Transfettsäuren die Ungeduld, Reizbarkeit und Aggression der Probanden stieg. Der Effekt bei den Transfettsäuren sei sogar stärker als beim Alkohol, so Prof. Golomb und Kollegen weiter.
Lebensmittel mit hohem Gehalt an Transfettsäuren meiden
Bestätigen sich die Ergebnisse der US-Forscher ist dies ein weiterer Grund, „Transfettsäuren zu meiden oder sie in Lebensmitteln bei Institutionen wie Schulen und Gefängnisse“ nicht zu verwenden, berichten die US-Forscher. Denn „die schädlichen Wirkungen von Transfettsäuren können sich über die Person hinaus erstrecken und auch andere beeinflussen“, so Golomb und Kollegen. Auch die Lebensmittelhersteller sollten sich die Ergebnisse der US-Wissenschaftler zu Herzen nehmen und künftig den Gehalt der Transfettsäuren in ihren Lebensmittel reduzieren. Zwar sind diese künstlich gehärteten Fette kostengünstiger als andere Fette, doch drohen erhebliche negative Folgen. Nicht ohne Grund empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) so wenig Transfettsäuren wie möglich zu verzehren. Das auch das Verhalten der Konsumenten dabei in Mitleidenschaft gezogen wird, verdeutlicht die weitreichende Bedeutung dieser Empfehlung. (fp)
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