Wandern und Radfahren: Energiekick durch Traubenzucker?
Manche Menschen, die bei der Arbeit, an der Universität oder in der Schule mit Müdigkeit, Stress oder Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen haben, greifen oft zu Traubenzucker. Auch bei Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Radeln soll er Energie liefern. Doch ist Traubenzucker wirklich empfehlenswert?
Wie die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe auf ihrer Webseite erklärt, ist Traubenzucker ein anderer Ausdruck für Glucose und Dextrose. Er erhöht sofort den Blutzuckerspiegel, da er ohne Verdauungsarbeit ins Blut übergeht. Manche Menschen nehmen Traubenzucker, weil sie sich davon einen Energiekick bei Freizeitaktivitäten versprechen. Ist das aber tatsächlich sinnvoll?
Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel
Viele Menschen nutzen die Ferien beziehungsweise den Urlaub für Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Radfahren. Aber was gehört in die Satteltasche oder den Rucksack? Oft wird hier Traubenzucker mitgenommen.
Doch er sättigt nicht und ist aufgrund seiner Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel absolut nicht empfehlenswert.
„Nach der Aufnahme erhöht er den Zuckergehalt im Blut stark und lässt ihn anschließend schnell wieder absinken. Das verursacht mehr Hunger als zu sättigen“, erklärt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen in einer aktuellen Mitteilung. Die Fachleute geben Empfehlungen, worauf bei den Aktivitäten zu achten ist.
Regelmäßige Trinkpausen machen
Vor allem bei heißem oder warmem Wetter ist es wichtig, regelmäßige Trinkpausen zu machen. Am besten eignen sich dafür kohlensäurearmes Mineralwasser sowie Fruchtschorlen.
„Mischen Sie sich ihre Lieblingsschorle aus einem Viertel Saft und Dreivierteln Wasser“, rät Annabel Dierks. Beispielsweise Apfel- oder Traubensaft. Gute Alternativen sind Kräutertee oder Wasser mit etwas Holunderblütensirup.
Die empfohlene tägliche Flüssigkeitsmenge von 1,5 bis 2 Litern kann bei Anstrengung und hohen Temperaturen durchaus um das drei- bis vierfache erhöht sein.
Alkoholische Getränke wie Biermischgetränke sind nach körperlicher Anstrengung ungeeignet, denn sie trocknen weiter aus. Zudem enthalten sie manchmal mehr Alkohol, als zunächst vermutet.
Gute Energielieferanten
Neben ausreichend zu trinken, sollte bei Ausflügen auch an ausreichende Verpflegung gedacht werden. Für ein Picknick sollte auf gut zu transportierende und ungekühlt haltbare Speisen gesetzt werden. Zudem sollten sie ausreichend Energie liefern.
„Um auf langen Touren gut versorgt zu sein empfehle ich für den Körper schnell verfügbare Kohlenhydrate, zum Beispiel helles Weizenbrot mit Auflage“, so die Ernährungsexpertin. Von Rohmilchkäse mit hohem Wassergehalt wie Camembert und Feta rät Annabel Dierks ab.
„Auch auf Fisch oder Rohwurst wie Mettwurst sollten Verbraucher:innen auf ihren Touren verzichten, denn besonders bei warmen Temperaturen können sich in ihnen krankmachende Keime schnell ausbreiten.“
Zu einem guten Picknick gehört natürlich auch Gemüse: Cocktailtomaten, Minigurken oder kleingeschnittene Möhren lassen sich gut transportieren und sind leicht zu essen. Neben Trockenfrüchten und Nüssen sind auch Obstarten wie Bananen und Weintrauben gute Energielieferanten. Hier ist aber eine stabile Brotdose zum Transport notwendig.
Auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten
Sporttreibende brauchen eine Extra-Portion Vitamine und Mineralien? „Das möchten Nahrungsergänzungsmittel Unternehmen zwar vermitteln, doch Präparate brauchen wir dafür nicht kaufen“, sagt Annabel Dierks.
Leistungs-Sportlerinnen und -Sportler essen meist mehr und nehmen so ausreichend Vitamine und Mineralien auf. Zudem konnten Studien einen Magnesiummangel als Ursache von Wadenkrämpfen nicht belegen. Eher dafür verantwortlich sind Fehl- oder Überanstrengung der Muskeln oder Flüssigkeitsmangel.
Außerdem kann ein Zuviel des Minerals zu Durchfällen führen und die Aufnahme anderer Mineralstoffe im Körper behindern.
Besser ist es, eine abwechslungsreiche, bunte Brotbox zu packen, die dem Körper ausreichend Vitamine und Mineralien liefert. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Bremen: Traubenzucker fürs Wandern und Radeln?, (Abruf: 03.08.2021)
- diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: Traubenzucker, (Abruf: 03.08.2021), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.