Welchen Einfluss hat die Zeit der Nahrungsaufnahme auf den Fettabbau?
Viele Menschen haben Probleme mit ihrem Gewicht. Übergewicht und Fettleibigkeit sind weltweit auf dem Vormarsch. Forscher stellten jetzt fest, dass eine einfache Änderung der Zeit, zu der Sie Ihr Frühstück und Ihr Abendessen zu sich nehmen, eine Reduzierung des Körperfetts bewirken kann.
Die Wissenschaftler der University of Surrey beobachteten in ihrer aktuellen Untersuchung bei Menschen, die ihr Frühstück später zu sich nehmen und ihr Abendessen früher konsumieren, eine Reduzierung des Körperfetts. Ihre Studienergebnisse haben die Forscher in dem Fachmagazin „Journal of Nutritional Sciences“ veröffentlicht.
Zeit der Mahlzeiten kann signifikanten Einfluss auf das Körperfett haben
Die Zeiten, zu denen wir unsere Mahlzeiten zu uns nehmen, können einen signifikanten Einfluss auf das Körperfett haben, sagen die Experten. Dies stellten die Forscher bei einer zehnwöchigen Studie zur zeitlich begrenzten Nahrungsaufnahme fest. Im Gegensatz zu anderen Studien zu dieser besonderen Form des intermittierenden Fastens waren die Teilnehmenden nicht verpflichtet, einer bestimmten Form der Ernährung oder Diät zu folgen und konnten essen, was immer sie wollten, solange sich die Mahlzeiten in einem bestimmten zeitlichen Fenster befanden.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Die Wissenschaftler teilten die Probanden in zwei Gruppen ein: Eine Kontrollgruppe, welche die Mahlzeiten wie gewohnt zu sich nahm, und eine andere Gruppe, die ihr Frühstück 90 Minuten später zu sich nehmen musste, während sie auch 90 Minuten früher zu Abend aß. Jeder Teilnehmende führte während des gesamten Experiments Ernährungstagebücher, stellte Blutproben zur Verfügung und füllte anschließend einen Fragebogen aus.
Durch richtiges Timing konnte fast doppelt so viel Körperfett abgebaut werden
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass diejenigen, die innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ihre Mahlzeiten konsumierten, im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Körperfett verloren wie die Personen der Kontrollgruppe. Die Antworten des Fragebogens zeigten, dass 57 Prozent der Teilnehmenden in der Studiengruppe außerdem eine Verringerung ihres Nahrungskonsums feststellten, entweder aufgrund eines verringerten Appetits oder eines reduzierten Verzehrs von Snacks oder Zwischenmahlzeiten durch die kürzere Zeitspanne, in der sie essen durften.
Probanden hatten Probleme mit der Einhaltung des Timings der Ernährung
Im Anschluss an die Studie untersuchten die Forscher, ob diese Form des intermittierenden Fastens langfristig tragfähig ist. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Probanden aus der Fasten-Gruppe sagten jedoch, dass sie ihr restriktives Essensfenster nicht aufrechterhalten könnten, da es mit ihrer Familie und ihrem sozialen Leben unvereinbar sei. Auf der anderen Seite erklärten 43 Prozent, dass sie den Essensplan beibehalten würden, wenn es eine größere Flexibilität in Bezug auf die Essenszeiten gäbe.
Leichte Veränderungen der Essenszeiten sind vorteilhaft für den Körper
Obwohl es sich nur um eine kleine Studie handelte, lieferte sie trotzdem wertvolle Erkenntnisse darüber, wie leichte Veränderungen der Essenszeiten vorteilhaft für den Körper sein können, erläutert Studienautor Dr. Jonathan Johnston von der University of Surrey in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen. Die Reduzierung des Körperfetts verringert die Wahrscheinlichkeit an Fettleibigkeit und damit verbundenen Krankheiten zu erkranken. Somit ist die Reduzierung des Körperfetts entscheidend für die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit.
Weitere Studien zur begrenzten Nahrungsaufnahme werden folgen
Wie jedoch bei den Probanden festgestellt wurde, ist das zeitliche Fasten für viele Teilnehmende schwer einzuhalten und nicht immer mit dem Familien- und Sozialleben vereinbar. Daher muss sichergestellt werden, dass solch eine Form der Ernährung flexibel und dem wirklichen Leben angepasst ist, weil die potenziellen Vorteile einer solchen Ernährung klar zu sehen sind. Die vorläufigen Ergebnisse werden jetzt dazu verwendet, um größere, umfassendere Studien über die zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme zu entwerfen, sagen die Autoren der Studie.
Kontroversen zum intermittierenden Fasten
Dies ist nicht das erste Mal, dass intermittierendes Fasten mit der Förderung von Fettabbau in Verbindung gebracht wurde. Im Jahr 2012 gewann beispielsweise die sogenannte 5:2-Diät an Popularität. Bei dieser Form der Ernährung wird die Woche in fünf normale Tage des Essens und zwei nüchterne Tage unterteilt, an denen die Nahrungsaufnahme auf 500 bis 600 Kalorien begrenzt ist. Allerdings hat diese Diät erhebliche Kontroversen ausgelöst. Denn einige Mediziner gehen davon aus, dass solche eine Form der Ernährung das Risiko von Diabetes erhöhen könnte und nicht das Risiko von Herzkrankheiten reduziert, wie in einer früheren Studie behauptet. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.