Mittel gegen Ohrspeicheldrüsenentzündung
Mit Trinken und Mundhygiene Speicheldrüseninfektionen vorbeugen.
21.11.2010
Bakterielle Infektionen der Mundspeicheldrüsen können durch genug Trinken und eine sorgfältige Mundhygiene vermieden werden. Ein gestörter Speichelfluss und die Anhäufung von Bakterien im Kiefer-Mundbereich sind häufig Ursache einer Infektion der Ohrspeicheldrüse.
Die Ohrspeicheldrüsen (Parotis) sind die größten Speicheldrüsen des Menschen und haben durch ihren Drüsengang einen fast ungeschützten Zugang zur Mundflora, so dass Bakterien direkt aus dem Mundraum aufsteigen und eitrige Speicheldrüsenentzündungen verursachen können. Nach Aussage des Fachmanns Prof. Dr. Jürgen Ußmüller vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte, sind insbesondere Menschen im Alter über 60 Jahren gefährdet, da ihr Speichelfluss durch die Bildung von Speichelsteinen oft gestört sei, sie häufig zu wenige tränken und gelegentlich mit dem Alter die Intensität der Mundpflege vernachlässigen. Zudem kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente zu Mundtrockenheit führen und das Abwehrsystem schwächen, was die Entstehung von Bakterien im Mundraum und eine Entzündung der Speicheldrüse begünstigt.
"Diese Umstände fördern das Eindringen von Bakterien, speziell Staphylokokken und Streptokokken, was wiederum zu einer Entzündung der Ohrspeicheldrüsen führen kann", betonte Prof. Ußmüller. Da die Speicheldrüsenentzündung schnell chronisch werden kann, sollten Betroffenen unbedingt einen Arzt aufsuchen, der gegebenenfalls anschließend eine Antibiotika-Behandlung einleitet. Die sogenannten Parotitis (Ohrspeicheldrüsenentzündung) äußert sich meist in starken Schmerzen, da die der Drüse von einer straffen Gewebekapsel umgeben ist und Schwellungen unmittelbar den Gewebedruck erhöhen. So gehen mit der Entzündung starke Schmerzen, eine erhöhte Druckempfindlichkeit und gelegentlich auch Nervenlähmungen einher. „Das Schlucken fällt schwer und beim Kauen nehmen die Schmerzen in der Regel zu“, erklärte Prof. Ußmüller die Anzeichen einer Parotitis. Ein Behandlung mit Antibiotika ist seiner Ansicht nach unerlässlich, kurzfristig können jedoch auch kühle Umschläge schmerzlindernd und abschwellend wirken.
Da sowohl viel Trinken als auch intensive Mundhygiene die Bakterien im Mundraum erheblich reduzieren, kann so einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse relativ effektiv vorgebeugt werden, betonte der Fachmann Prof. Ußmüller. Auch zuckerfreie Bonbons, Kaugummis oder saure Säften regen seiner Aussage nach die Speichelproduktion an, und helfen die Drüsen zu reinigen und die Bakterien im Mundraum zu reduzieren. (fp)
Lesen Sie auch:
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.