Heißer Tee erhöht das Krebsrisiko für Speiseröhrenkrebs durch Alkohol und Zigaretten
Für viele Menschen gibt es kaum etwas besseres als eine schöne heiße Tasse Tee, wenn sie entspannen wollen. Zu hoch sollte die Temperatur des Getränks aber besser nicht ausfallen. Denn in einer neuen Studie zeigte sich, dass heißer Tee das Krebsrisiko durch Rauchen und Alkoholkonsum verstärkt.
Tee ist seit langem für seine wohltuende Wirkung bekannt
Tee ist seit langem für seine wohltuende Wirkung bekannt. Viele Menschen können hervorragend damit entspannen. Manche Teesorten können auch beim Abnehmen helfen und einige können sogar Krankheiten vorbeugen. Vor allem grüner Tee ist sehr gesund. In Studien mit Tieren zeigte sich sogar, dass er möglicherweise vor Krebs schützen kann. Allerdings sollte Tee offenbar nicht zu heiß getrunken werden, denn sonst verstärkt sich dadurch das Risiko für Speiseröhrenkrebs, das durch Alkohol und Rauchen gegeben ist. Das haben Forscher aus China nun herausgefunden.
Heißgetränke nicht zu heiß trinken
Wissenschaftler aus den USA berichteten vor wenigen Monaten über eine Studie, in der sich zeigte, dass heiß getrunkener Schwarztee unsere Augen schützen kann. Demnach sinke dadurch das Risiko eines Glaukoms (Grüner Star).
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam jedoch in einer älteren Untersuchung zu dem Schluss, dass die Temperatur von Getränken nicht zu hoch sein sollte, da sehr heiße Getränke krebserregend wirken können.
Die Studienergebnisse „deuten darauf hin, dass der Konsum sehr heißer Getränke eine wahrscheinliche Ursache für Speiseröhrenkrebs ist, und dass die Temperatur, anstatt der Getränke selbst, hierfür verantwortlich zu sein scheint“, erklärte der Direktor der IARC, Dr. Christopher Wild, damals.
Eine chinesische Forschergruppe berichtet nun über ähnliche Ergebnisse. In einer Studie, die in der Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht wurde, stellten die Wissenschaftler fest, dass der Konsum von heißem Tee das Risiko für Speiseröhrenkrebs, das durch Rauchen und Alkoholkonsum besteht, verstärkt.
Erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs durch Alkohol und Rauchen
Wie das Fachmagazin „Eurek Alert!“ berichtet, nehmen Ösophaguskarzinome (Speiseröhrenkrebs) an Häufigkeit zu und haben schlechte Überlebensraten.
China gehört zu den Ländern mit den meisten Speiseröhrenkrebs-Fällen. Teetrinker, besonders chinesische Männer, rauchen und trinken häufiger Alkohol.
Sowohl Alkohol- als auch Tabakkonsum gelten als Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs.
Chinesische Forscher analysierten nun die Daten von Probanden, die an der China Kadoorie Biobank (CKB) Studie teilnahmen, um festzustellen, ob sehr heiß getrunkener Tee mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs verbunden war.
Ausgenommen waren die Daten von Personen, die zuvor an Krebs erkrankt waren oder ihren Tee-, Alkohol- oder Zigarettenkonsum reduzierten.
Insgesamt nahmen an der Studie über 450.000 erwachsene Chinesen aus zehn Regionen teil. Nach rund neun Jahren waren mehr als 1.700 Teilnehmer neu an Krebs erkrankt.
Heißer Tee in Kombination mit Alkohol- und Zigarettenkonsum verstärkt Krebsrisiko
„Hochtemperatur-Tee trinken in Kombination mit entweder Alkoholkonsum oder Rauchen war mit einem größeren Risiko für Speiseröhrenkrebs“ verbunden, schreiben die Studienautoren.
Demnach hatten Studienteilnehmer, die täglich heißen Tee tranken und Raucher waren, ein doppelt so großes Risiko an Speiseröhrenkrebs zu erkranken wie nichtrauchende Tee-Abstinenzler.
Teetrinker, die neben den Zigaretten auch noch mindestens 15 Gramm Alkohol pro Tag konsumierten, hatten sogar ein fünffach erhöhtes Ösophaguskarzinom-Risiko.
Wer regelmäßig Tee trank, jedoch die Finger von Zigaretten und Alkohol ließ, hatte laut den Forschern kein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken.
„Laut den Autoren der Studie deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass der Verzicht auf heißen Tee für Personen, die übermäßig Alkohol trinken oder rauchen, vorteilhaft sein kann“, heißt es in der Zeitschrift „Eurek Alert!“.
Die jeweiligen Ergebnisse beziehen sich auf männliche Studienteilnehmer. Frauen erkrankten allgemein deutlich seltener. Dies könne damit zu tun haben, dass sie ihren Tee seltener sehr heiß trinken und sich auch beim Konsum von Alkohol und Tabak stärker zurückhalten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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