Flüssigkeitsmangel und Stress sind bei Kindern oft Auslöser von Kopfschmerzen
Kopfschmerzen bei Kindern stehen – insbesondere bei heißem Sommerwetter – oft im Zusammenhang mit einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme, könne jedoch auch durch Stress, Erkrankungen oder andere Faktoren ausgelöst werden. Rund jedes zehnte Kind in Deutschland hat nach Einschätzung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) regelmäßig Kopfschmerzen.
Ist Trinkmangel die Ursache der Kopfschmerzen, lässt sich dies laut Aussage der Experten oftmals an der Farbe des Urins erkennen. Dunkler, übel riechender Urin, sei hier als mögliches Warnzeichen für eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme zu verstehen. „Der Harn muss hellgelb oder strohfarben sein. Je dunkler der Urin, desto konzentrierter ist er, und desto ausgetrockneter ist das Kind“, erläutert Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Drohende Folgen seien schon bei einer leichten Austrocknung deutliche Beeinträchtigungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Als typische Beschwerden nennt der Experte Kopfschmerzen, Benommenheit, einen trockenen Mund und Müdigkeit.
Bei heißem Wetter und Sport oft Kopfschmerzen durch Flüssigkeitsmangel
Insbesondere bei heißen Temperaturen und beim Sport sollten Kinder laut Angaben des BVKJ verstärkt auf ihre Flüssigkeitsaufnahme achten. Hier kann gegebenenfalls schon ein großes Glas Wasser gegen aufkommende Kopfschmerzen helfen. Werden die Kopfschmerzen durch andere Ursachen bedingt, ist deren Beseitigung hingegen oftmals deutlich schwerer. Zudem kann die Suche nach den Ursachen der Kopfschmerze sich mitunter äußerst schwierig gestalten. Es kommt ein extrem breites Spektrum an Auslösern in Betracht, das von Fehlsichtigkeit und unregelmäßiger Nahrungsaufnahme (Hunger) über äußere Reize (zum Beispiel grelles Licht, schlechte Luft, Wetter, starke Gerüche) und körperliche Belastungen (beispielsweise Schlafmangel, Überanstrengung) bis hin zu psychischen Faktoren wie Stress, Angst oder einer Depression reicht. Die psychischen Auslöser seien dabei nicht selten durch Druck in der Schule oder große Veränderungen im persönlichen Umfeld – wie einen Umzug oder die Trennung der Eltern – bedingt, berichtet der BVKJ weiter.
Ursachen der Kopfschmerzen ärztlich abklären
In jedem Fall sollten die Eltern mit ihren Kindern zum Arzt gehen, wenn diese regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden, so der Hinweis der Experten. Bei der Suche nach den Ursachen könne ein Kopfschmerz-Kalender helfen, in dem die Kinder mit Hilfe von Symbolen und Smileys ein Schmerztagebuch führen. Wenn ein Zusammenhang mit Stress zu erkennen ist, seien spezielle Entspannungsverfahren zur Linderung der Beschwerden geeignet. Sie sind für Kinder ab etwa neun Jahren angebracht, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf den BVJ. Des Weiteren würden Schulungsprogramme zum Umgang mit Kopfschmerzen angeboten, die helfen können, die Einnahme von Schmerzmitteln zu reduzieren und den Übergang zu einem chronischen Beschwerdebild zu vermeiden, wird Dr. Fegeler von der Nachrichtenagentur zitiert. (fp)
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