Man nehme ein Glas, fülle es mit Wasser aus dem Hahn und genieße die Erfrischung. Kein anderer Durstlöscher ist so preisgünstig, jederzeit verfügbar und noch dazu gesund wie Trinkwasser. Die nationale Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) regelt in eng formulierten Grenzen die Qualitätsansprüche an das Trinkwasser, seine hygienische Unbedenklichkeit ebenso wie die Einhaltung von Grenzwerten von möglicherweise im Wasser gelösten Stoffen.
Aber nicht nur praktische Gründe sprechen dafür, den Durst am Wasserhahn zu stillen. Trinkwasser schmeckt auch – mal leicht salzig, mal ein wenig bitter oder auch mal etwas süßlich. Die Herkunftsregion bestimmt den Geschmack.
In Deutschland wird Trinkwasser überwiegend aus Grundwasser, Oberflächenwasser und aus Quellwasser gewonnen. Die Höhe der einzelnen Anteile bei der Nutzung für die öffentliche Wasserversorgung hängt stark von den regionalen Gegebenheiten ab. Im Schnitt macht jedoch Grundwasser mit rund 61 Prozent den überwiegenden Anteil aus. Das entsteht, wenn Niederschläge in den Boden sickern und sich dieses Wasser über undurchlässigen Gesteins- oder Tonschichten sammelt. Auf seinem Weg in tiefere Erdschichten löst das Niederschlagswasser Mineralien aus den vorhandenen Gesteinen. Die unterschiedliche Zusammensetzung und Konzentration der Mineralien im Boden sorgt für eine riesige Geschmacksvielfalt des Trinkwassers und auch des zu natürlichem Mineralwasser, Quellwasser oder Heilwasser aufbereiteten Wassers.
In Regionen, die von abklingendem Vulkanismus geprägt sind – etwa in der Eifel, dem Schwarzwald oder der Schwäbischen Alb – durchströmt das Wasser vorrangig kalkhaltige Schichten. Es schmeckt eher neutral, manchmal auch leicht erdig-trocken. Die gips- und anhydrithaltigen Böden in Norddeutschland, aber auch in einigen Mittelgebirgen, verleihen dem dortigen Wasser je nach Sulfatkonzentration einen süßlichen bis leicht bitteren Geschmack. Sogenanntes Chloridwasser entsteht, wenn das Wasser Steinsalzlager (z. B. Ablagerungen von Urmeeren) auslaugt. Sie sind reich an Chloriden und Natrium und verleihen dem Wasser eine salzige Note. In Regionen mit Sand- und Kiesablagerungen wie dem Allgäu oder der Norddeutschen Tiefebene hinterlassen viele Mineralien ihre Spuren im Trinkwasser. Eva Neumann, aid
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