Flexible Wirbelsäulenstabilisierung: Mehr Lebensqualität im Alter
12.03.2013
„Jeder hat sein Kreuz zu tragen“ – im wahrsten Sinne, denn mit fortschreitendem Alter schränken Rückenschmerzen die Bewegungsfreiheit oft immer mehr ein. Jede Bewegung, das Strecken nach einem Glas im Schrank oder das Bücken, um etwas vom Boden aufzuheben, ist nur unter größten Schmerzen möglich. Als häufige Ursache gelten altersbedingte Verschleißerscheinungen, die Betroffene fälschlicherweise meist auf die Bandscheibe zurückführen. In vielen Fällen machen Fachärzte jedoch eine Verengung des Rückenmarks, die sogenannte Spinalkanalstenose, dafür verantwortlich und behandeln mit Wärme, Physiotherapie, Medikamenten oder speziellen konservativen Schmerztherapien. Zeigen diese Maßnahmen keine Besserung, befreit häufig nur eine operative Entlastung des Spinalkanals von Rückenschmerzen. Dauerhafte Schmerzlinderung erreichen Patienten jetzt mit einer neuen OP-Methode, der so genannte flexiblen Wirbelsäulenstabilisierung. Dabei stabilisiert ein Implantat nach einer Basis-OP wieder den Wirbelsäulenabschnitt, ohne die Beweglichkeit einzuschränken.
Gerade für die Generation 50+ bedeutet dies einen echten Gewinn an Lebensqualität: Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und Reisen sowie eine aktive Sport- und Freizeitgestaltung bringen Abwechslung in den Alltag. Umso ärgerlicher, wenn unerträgliche Rückenschmerzen, Beinschmerzen oder Gangstörungen Betroffene daran hindern, dieses neue Lebensgefühl zu genießen. Verursachen eingeengte Nervenwurzeln die Schmerzen in Rücken oder Beinen, macht eine operative Druckentlastung der täglichen Quälerei ein Ende. Dabei entfernen Chirurgen potentielle Schmerzauslöser wie Teile der Wirbelgelenke und des Wirbelbogens, wodurch jedoch die Stabilität der Wirbelsäule leidet. Um diese wieder herzustellen, gilt bis heute eine Versteifungsoperation als Methode der Wahl. „Für den Behandelten bringt dies jedoch bei längstreckigen Versteifungen Bewegungseinschränkungen mit sich“, erklärt Dr. Thomas Bierstedt, Wirbelsäulenchirurg und Facharzt für Neurochirurgie aus dem Orthopädisch-Neurochirurgischen Zentrum in Datteln und Recklinghausen. „Außerdem führt die Mehrbelastung benachbarter Rückenwirbel oft zu erneuten Schmerzen.“
Seit einigen Jahren lenken Fachärzte daher zunehmend ihr Augenmerk auf bewegungserhaltende Operationsverfahren. So sorgt jetzt ein neues Implantat dafür, dass der Patient nach der operativen Druckentlastung wie gewohnt in alle Richtungen beweglich und dauerhaft schmerzfrei bleibt: Beugen, Strecken, seitliches Neigen und Drehen ist dem Operierten weiterhin möglich. Die flexible Wirbelsäulenstabilisierung, auch unter dem Namen TOPSTM System bekannt, trägt also dazu bei, Rückenschmerzen zu verringern und die Beweglichkeit des Wirbelsegments zu erhalten. Somit bietet das neue Verfahren Best-Agern eine Möglichkeit, ihr Leben ohne Einschränkungen zu genießen und weiterhin das zu tun, wozu sie Lust haben. „Behandelte können sich wieder schmerzbefreit zum Regal strecken und sich zum Schuhe schnüren problemlos bücken“, schließt Dr. Bierstedt. „Gerade für Menschen, für die Aktivität einen besonderen Stellenwert im Leben einnimmt, ein echter Gewinn an Lebensqualität“. (pm)
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