Bei steigenden Infektionszahlen fragen sich viele, die Erkältungsbeschwerden verspüren, ob es sich dabei auch um sog. Corona-Symptome handeln könne. Heute vermeldete das Robert Koch-Institut (RKI) 8.685 Neuinfektionen in Deutschland. Das ist ein ungewöhnlich hoher Wert, da viele Gesundheitsämter am Wochenende keine aktuellen Zahlen bekannt geben. Knapp 20.000 Neuinfektionen (19.059 Fälle, Datenstand 31.10, 0.00 Uhr) sind es am Samstag. Erneut ein Rekordstand.
Wer Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und Halsweh verspürt, fragt sich, ob es sich um COVID-19 handeln könnte. Sehr spezifisch sind die sogenannten Corona-Symptome nicht. Daher hier ein Überblick.
Rekordwerte bei den Neuinfektionen
Fast 20.000 Neuinfektionen bundesweit binnen 24 Stunden am Samstag – der höchste Wert der bislang gemeldet wurde. Allerdings räumt das RKI ein, dass auch Nachmeldungen einzelner Gesundheitsämter enthalten sein können. Dennoch zeigen die steigenden Infektionszahlen, dass sich das Virus rasant ausbreitet.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann bei jedem Menschen andere Beschwerden auslösen. Die meisten Betroffenen verspüren keine, leichte oder mittelschwere Symptome. Einige müssen allerdings in ein Krankenhaus eingeliefert werden, andere müssen sogar künstlich beatmet werden.
Häufige Corona-Symptome
- Fieber
- Trockener Husten
- Müdigkeit
Seltenere Corona-Symptome
- Gliederschmerzen
- Halsschmerzen
- Durchfall
- Bindehautentzündung
- Kopfschmerzen
- Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns
- Verfärbung an Fingern oder Zehen oder Hautausschlag
Schwere Symptome
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
- Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich
- Verlust der Sprach- oder Bewegungsfähigkeit
Komplikationen bei COVID-19
Bei COVID-19 können verschiedene Komplikationen auftreten. Bei einer Coronavirus-Infektion kann es zu Lungenentzündungen, akutem Atemnotsyndrom und Entzündungen des Herzens, des Gehirns oder des Muskelgewebes kommen. Das Risiko für Komplikationen ist laut RKI bei älteren Personen und bei Menschen mit Grunderkrankungen höher. Es können – anders als bei einer Grippe – zusätzliche Komplikationen entstehen. So kann es beispielsweise zu Blutgerinnseln und multisystemischen Entzündungen kommen. Eine Coronavirus-Infektion sollte daher sehr ernst genommen werden.
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Wann steigt das Risiko von Komplikationen?
Laut dem RKI steigt das Risiko eines schweren Verlaufs ab 50 bis 60 Jahren mit dem Alter an. Der Altersdurchschnitt der Verstorbenen liegt bei 82 Jahren. „Über 85 Prozent der Todesfälle waren 70 Jahre und älter”, so das RKI. Verschiedene Vorerkrankungen wie zum Beispiel Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Adipositas, Krebsleiden, chronische Lungen- und Lebererkrankungen und bestimmte Formen der Immunsuppression erhöhen das Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf – unabhängig vom Alter.
Im Verdachtsfall Arzt kontaktieren
Eine sichere Unterscheidung, ob es sich um eine Erkältung, Grippe oder COVID-19 handelt, kann nur ein Test bieten. Wer beschriebene Symptome bei sich verspürt und eventuell sogar sogenannte Risikokontakte zu Verdachtsfällen oder Infizierten hatte, sollte sich demnach an das zuständige Gesundheitsamt oder den Hausarzt zuerst telefonisch wenden. Im Anschluss wird ein Test veranlasst. Kommen Atemnot und hohes Fieber hinzu, sollte eine Notarzt verständigt werden.(sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Robert-Koch-Institut: Hinweise zu Erkennung, Diagnostik und Therapie von Patienten mit COVID-19 (Abruf: 14.10.2020), Robert Koch-Institut
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.