Mehr als 170 Cholera-Fälle in Mexiko
20.10.2013
Die Zahl der Cholera-Fälle in Mexiko ist mittlerweile auf 171 angestiegen. Bislang gab es einen Todesfall.
Fälle in mehreren Bundesstaaten
Wie die Gesundheitsbehörden des Landes mitteilten, ist die Zahl der Cholera-Fälle in Mexiko mittlerweile auf 171 angestiegen. Bislang habe es einen Todesfall gegeben. Der Bundesstaat Hidalgo nördlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt sei am stärksten betroffen. Es wurden aber auch Fälle aus den Bundesstaaten Veracruz, Estado de Mexico, San Luis Potosi und dem Hauptstadtdistrikt gemeldet. Es seien 86 Frauen und 85 Männer im Alter von drei Monaten bis zu 88 Jahren betroffen. Von den Patienten hätten 70 Prozent ambulant behandelt werden können.
Cholera kann tödlich sein
Jedes Jahr erkranken weltweit zwischen drei und fünf Millionen Menschen an Cholera. Die Erkrankung gehört zu den schweren Infektionskrankheiten, die unbehandelt zum Tod des Betroffenen führen kann. Meist wird die Krankheit über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen. Infizierte bekommen sehr starken Durchfall und der Körper verliert enorme Mengen an Flüssigkeit. In 99 Prozent der Fälle sei die Krankheit heilbar, wenn der extreme Wasser- und Salzverlust behandelt werde. Reisende könnten vorbeugen, indem sie nur abgekochtes oder abgefülltes Wasser trinken. Obst sollte geschält und Speisen gut durchgegart werden. Häufiges Händewaschen reduziere die Ansteckungsgefahr ebenfalls.
Regierung ruft zu Präventionsmaßnahmen auf
Der Cholera-Ausbruch begann nach den Unwettern im September. Allerdings spreche laut Experten wenig für einen Zusammenhang, da etwa im Bundesstaat Guerrero, der am stärksten von den Tropenstürmen betroffen war, bislang kein Infektionsfall bekannt wurde. Laut dem Biotechnologie-Professor Rodrigo Balam Muñoz Soto vom Institut für Technologie in Monterrey wird aus Haiti eingeschlepptes Wasser als Quelle des Erregers vermutet. Zu größerer Beunruhigung bestehe jedoch kein Anlass. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Cholera-Erreger aus den neunziger Jahren könnten die mexikanischen Behörden eine Ausbreitung auf urbane Zentren wohl verhindern, so Muñoz Soto. Die Bevölkerung wurde indes von der Regierung zu Präventionsmaßnahmen aufgerufen. (ad)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.