Schizophrenie verhindern durch Beruhigung des Immunsystems
Die Aktivität von Immunzellen ist den Ergebnissen einer aktuellen Studie zufolge ein starker Indikator dafür, ob in einer Person ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung von Schizophrenie lauert. Außerdem wurde klar, dass Entzündungen zu Schizophrenie und anderen Störungen führen können. Die Studie führten Forschern des „Medical Research Council’s Clinical Sciences Centre“ in Zusammenarbeit mit Kollegen am „King ‘s College London“ durch.
Die Probanden wurden auf ihre Mikroglia-Aktivität und deren Auswirkung auf das Gehirn untersucht. Mikroglia-Zellen reagieren auf Schäden und Infektionen im Gehirn. Die Zellen sind auch verantwortlich dafür, dass zwischen den Gehirnzellen die Verbindungen neu angeordnet werden. Diese sollen dadurch so gut wie möglich funktionieren. Peter Bloomfield, Hauptautor der Studie am „MRC Clinical Sciences Centre“, sagte: „Unsere Ergebnisse sind besonders spannend, weil es bisher nicht bekannt war, ob diese Zellen vor oder nach Ausbruch der Krankheit aktiv werden. Zum ersten Mal haben wir den Beweis, dass die Überaktivität der Zellen noch vor dem vollständigen Ausbruch der Krankheit beginnt.“
Studie untersucht Aktivität von Mikroglia-Zellen
Zum Zweck der Studie wurden insgesamt 56 Personen untersucht. Diese bestanden aus Testpersonen die entweder bereits an Schizophrenie litten, das Risiko für eine Erkrankung in sich trugen oder Symptome der Erkrankung aufwiesen. Es konnte festgestellt werden, dass Aktivitätswerte von Mikroglia sich im Gehirn erhöhten, umso stärker ausgeprägt die Krankheitssymptome waren.
Ergebnisse könnten helfen, Ausbruch von Schizophrenie zu verhindern
Dr. Oliver Howes erklärte dazu: „Schizophrenie ist eine potenziell verheerende Erkrankung und wir brauchen dringend neue Behandlungsmöglichkeiten“. Nun da bekannt sei, dass die Überaktivität von Mikroglia-Zellen vor dem Ausbruch der Krankheit beginne, sei es vielleicht möglich, die Aktivität zu verringern und dadurch den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.
Entzündung im Gehirn kann zu Schizophrenie führen
Dr. Howes fügte hinzu, dass dies eine vielversprechende Studie sei. Es wurde festgestellt, dass selbst eine Entzündung im Gehirn zu Schizophrenie führen könne. Daher sollte nun getestet werden, ob entzündungshemmende Behandlungen helfen könnten, solche Erkrankungen zu bekämpfen. Dies könnte zu neuen Behandlungsmethoden führen oder sogar dazu beitragen, den Ausbruch der Krankheit generell zu verhindern.
Professor Hugh Perry, fügte hinzu: „Schizophrenie ist eine komplexe Krankheit. Es ist bekannt, dass sie durch ein Zusammenspiel von Genetischen-,Verhaltens- und anderen Faktoren verursacht wird. Es ist möglich, dass Mikroglia-Zellen die falschen Verbindungen im Gehirn abtrennen“. Die Studienergebnisse legen laut Aussage der Forscher nahe, dass Entzündungen der Zellen im zentralen Nervensystem mit dem Risiko von Psychosen und verwandten Erkrankungen verbunden sind.(as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.