Studie verdeutlicht engen Zusammenhang von Fettleibigkeit und Krebsneuerkrankungen
26.11.2014
Viele Krebserkrankungen stehen offenbar in einem engen Zusammenhang mit Übergewicht. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Internationalen Krebsforschungszentrums (IARC) gekommen, welche nun im Fachmagazin "The Lancet Oncology" veröffentlicht wurde. Demnach stünden jedes Jahr knapp 500.000 Krebsneuerkrankungen mit Übergewicht und Fettleibigkeit in Verbindung, wobei besonders Frauen in den reichen Ländern der Erde betroffen wären.
3,6 % aller Fälle stehen in Verbindung mit zu hohem Gewicht
Krebs und Übergewicht scheinen in immer mehr Fällen eng miteinander verknüpft zu sein. Wie das Internationale Krebsforschungszentrum (IARC) in einem Artikel im Magazin "The Lancet Oncology" berichtet, könnten 3,6 Prozent aller neuen Krebserkrankungen im Jahr 2012 auf ein zu hohes Gewicht zurückgeführt werden, was umgerechnet etwa 481.000 Krebsfälle bei Erwachsenen weltweit bedeute.
1,4 Milliarden Menschen über 20 Jahren betroffen
Laut dem IARC, bei dem es sich um eine spezialisierte Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Lyon (Frankreich) handelt, hätten sich Übergewicht und Adipositas damit zu einem bedeutenden Risiko im Zusammenhang mit Krebs entwickelt, wobei vor allem die USA und die reichen Länder Europas betroffen wären. Dabei wird Übergewicht schon länger als weltweit wachsendes Problem betrachtet, welches nach Angaben der WHO mittlerweile 1,4 Milliarden Menschen über 20 Jahren betrifft.
Nordamerika absoluter Spitzenreiter
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie umfassendes Datenmaterial aus 184 Ländern ausgewertet und waren dadurch zu aufschlussreichen Erkenntnissen gekommen. Wie die Forscher schreiben, habe demnach im Jahr 2012 in den reichen Länder mit 64 Prozent der höchste Anteil an Krebsneuerkrankungen im Zusammenhang mit Übergewicht und Fettleibigkeit gestanden. Dabei konnte knapp ein Viertel (111.000) der Fälle in den USA registriert werden, in Europa zeigte sich Osteuropa mit 65.000 Fällen als trauriger Spitzenreiter.
Ein Viertel der Neuerkrankungen hätte möglicherweise vermieden werden können
Darüber hinaus konnten die Forscher anhand ihrer Auswertungen aufzeigen, dass der Zusammenhang von Krebs und Übergewicht offenbar bei Frauen stärker zutrifft als bei Männern, wobei vor allem die Fälle von Gebärmutterkrebs und Brustkrebs nach den Wechseljahren betroffen waren. Demnach sei diese Verbindung im Jahr 2012 bei den Frauen weltweit in 5,4 Prozent aller neuen Krebsfälle (345.000 Fälle) erkennbar gewesen, wohingegen es bei den Männern nur 1,9 Prozent (136.000 Fälle) waren. Wie die Forscher weiter berichten, hätte angesichts dieser Ergebnisse möglicherweise ein Viertel der Neuerkrankungen im Zusammenhang mit einem zu hohen Gewicht vermieden werden können. Die Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass die betroffenen Menschen mit steigendem Alter nicht hätten zunehmen dürfen.
Gesundes Gewicht maßgeblich, um Krebs vorzubeugen
„Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass es so entscheidend ist, ein gesundes Gewicht zu erhalten, um viele häufige Krebsarten zu verhindern“, so die Studienleiterin Dr. Kate Allen in einer Pressemitteilung des IARC. „In United Kingdom konnten 2012 13 000 diagnostizierte Fälle bei Frauen (8,2% aller Krebserkrankungen) Übergewicht und Fettleibigkeit zugeschrieben werden. […] Krebs ist ein epidemisches Problem, und um dieses zu bekämpfen, müssen wir den Menschen helfen, Maßnahmen zu ergreifen, um ein gesundes Gewicht zu halten“, so Dr. Allen weiter. (nr)
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