Warum Fettgewebe Krebs begünstigt und was man dagegen tun kann
Übergewicht wird zunehmend zur Volkskrankheit. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe gelten mittlerweile rund 67 Prozent der Männer und mehr als jede zweite Frau in Deutschland als übergewichtig. Ein Viertel befindet sich im Bereich der Fettleibigkeit. Auch die Kinder bringen schon früh zu viele Kilogramm auf die Waage. Rund 15 Prozent sind übergewichtig. Dies ist kein kosmetisches Problem. Experten warnen, dass ein erhöhtes Körpergewicht inzwischen zu den bedeutendsten vermeidbaren Krebsursachen zählt.
In erster Linie entsteht ein zu hohes Körpergewicht infolge einer regelmäßig überhöhten Kalorienzufuhr, oft gepaart mit einem inaktiven Lebensstil, der von Bewegungsmangel geprägt ist. Zum Tag der gesunden Ernährung weist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe Gerd Nettekoven darauf hin, dass Übergewicht ein krank machender Zustand ist und das Risiko für Darmkrebs und viele weitere Tumorarten erhöht. Dieses Risiko sei vermeidbar. Bewegung und vor allem die richtige Ernährung könne Krebs in vielen Fällen verhindern.
Warum ist Übergewicht so schädlich für den Körper?
Wie die Experten der Deutschen Krebshilfe erklären, handelt es sich beim Fettgewebe um das größte hormonell aktive Organ im Körper. Bei Übergewicht und Adipositas verändere sich der gesamte Hormonstoffwechsel des Körper unvorteilhaft für die Gesundheit. Außerdem produziere das Fettgewebe vermehrt Botenstoffe, die Entzündungen im Körper anstoßen und fördern. „Beides sind Faktoren, die das Krebsrisiko erhöhen“, schreibt die Deutschen Krebshilfe in einer aktuellen Pressemitteilung.
Welche Risiken entstehen durch Übergewicht?
„Mindestens 13 Krebsarten werden durch einen zu hohen Körperfettanteil begünstigt“, so die Krebshilfe. Darunter seien auch weit verbreitete Tumorerkrankungen wie Darmkrebs, Brustkrebs, Krebs in der Gebärmutterschleimhaut, in den Eierstöcke, der Galle, der Niere sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leberkrebs, Tumore im Mageneingang, in der Schilddrüse, der Speiseröhre, Gehirntumore und das Multiple Myelom. Expertenschätzungen zufolge entstehen fast sieben Prozent der gesamten Krebsfälle durch Übergewicht und circa sechs Prozent durch Bewegungsmangel.
Jeder kann aktiv sein Risiko verringern
Allein durch die Ernährung kann eine Menge verändert werden. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt, auf folgende Aspekte beim Essen und Trinken zu achten:
- Wenig hochverarbeitete Lebensmittel kaufen,
- Mahlzeiten möglichst aus frischen Zutaten zubereiten,
- kalorienreiche, fettreiche und zuckerreiche Produkte stark einschränken,
- regelmäßig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst essen,
- auf gezuckerte Getränke weitestgehend verzichten,
- Alkohol reduzieren – er enthält viele Kalorien und begünstigt Krebs zusätzlich.
Auch Bewegung senkt das Krebsrisiko
Neben der Ernährung ist die regelmäßige Bewegung ein wichtiger Faktor, um sein Krebsrisiko gering zu halten. „Wenn Sie übergewichtig sind, reduzieren Sie Ihr Gewicht und nehmen Sie auf keinen Fall weiter zu“, warnt die Deutsche Krebshilfe. Stattdessen sollte man regelmäßige Bewegungsabläufe in den Alltag integrieren – mindestens 30 Minuten täglich. So könne man beispielsweise das Risiko für Darmkrebs um 20 bis 30 Prozent senken. Auch lange Sitzzeiten am Stück sollten vermieden werden. Wer arbeitsbedingt oder privat lange sitzt, sollte in regelmäßigen Abständen aufstehen und sich etwas bewegen. Beispielsweise kann man auch im Stehen telefonieren. (vb)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.