Ein bösartiger Tumor ist weiterhin der größte Angstmacher
27.11.2014
Krebs ist für die meisten Deutschen nach wie vor das größte „Schreckgespenst“ unter den Krankheiten. Mehr als Zweidrittel der Deutschen fürchtet sich laut einer aktuellen Umfrage der DAK vor einer Tumorerkrankung, besonders groß ist die Angst dabei unter den 30- bis 44 –Jährigen. Dennoch besuchen nur 56% dieser Altersgruppe regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen, vor allem die Männer nutzen das kostenlose Angebot viel zu selten. Das kann fatale Folgen haben, denn jeder vierte Deutsche stirbt mittlerweile an Krebs.
Fast 50 Prozent haben am meisten Angst vor Alzheimer und einem schweren Unfall
Eine Krebserkrankung stellt für die meisten Deutschen die größte Sorge dar. Wie eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit ergab, fürchten sich insgesamt 69 Prozent der Menschen hierzulande vor einem bösartigen Tumor, bei den 30- bis 44 –Jährigen sind es sogar 76%. Neben dem sind auch Alzheimer bzw. Demenz sowie schwere Unfälle sehr gefürchtet und sorgen bei jeweils 49 Prozent der Befragten für die größte Angst, auf den weiteren Plätzen folgen ein Schlaganfall (47%), Herzinfarkt (40%) und schwere Virus-Epidemien wie beispielsweise Ebola mit 32 Prozent.
Erstmals auch Frage nach der Angst vor einer schweren Virus-Epidemie
Dabei sei die Sorge vor einer Krebserkrankung laut der DAK bei den Menschen im Saarland am stärksten verbreitet (79 Prozent), aber auch in Sachsen-Anhalt (75%), Rheinland Pfalz (73%) und Bremen (72%). In Hessen sind hingegen überdurchschnittlich oft schwere Unfälle mit Verletzungen (58) und Alzheimer (55) besonders gefürchtet. Wie die Studie weiter aufzeigt, sorgen sich bundesweit knapp die Hälfte der Befragten (47%) am meisten vor einem Schlaganfall sowie weitere 40 Prozent vor einem Herzinfarkt. Anlässlich der aktuell grassierenden Ebola-Seuche wurden die Probanden laut der DAK in diesem Jahr auch erstmals nach ihrer Furcht vor einer schweren Virus-Epidemie befragt. Das Ergebnis: Knapp ein Drittel (32 Prozent) fürchtet sich vor einer solchen Erkrankung am meisten. Abgenommen hat hingegen die Angst vor einer psychischen Erkrankung wie Depressionen oder Burnout, denn während hier im Jahr 2011 bei 36% der Befragten die Sorge am höchsten war, traf dies in diesem Jahr nur noch auf 28% zu (Männer: 24%, Frauen 31%).
Insgesamt hohe Zufriedenheit in Hinblick auf die eigene Gesundheit
Insgesamt sind die Deutschen laut der DAK größtenteils mit ihrer Gesundheit zufrieden, 88 Prozent schätzen ihren Zustand dementsprechend als gut oder sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer hätten dabei vor allem die Menschen in Schleswig-Holstein (95%), Baden-Württemberg und Bayern (je 90%) ihren Gesundheitszustand als besonders gut eingeschätzt. Weniger zufrieden sind hingegen die Menschen in den östlichen Ländern, wobei vor allem in Sachsen-Anhalt (80), Sachsen (83) und Thüringen (85) die eigene Gesundheit weniger gut bewertet wurde. Die Gesunderhaltung spielt jedoch offenbar generell für die meisten Deutschen eine große Rolle: Um Krankheiten vorzubeugen, treibt der größte Anteil (80%) regelmäßig Sport, trinkt nur wenig Alkohol (79 %) und achtet auf eine gesunde Ernährung (78%). Zudem würden 70 Prozent nicht rauchen sowie fast ebenso viele regelmäßig lesen und geistige Herausforderungen suchen.
Teilnahme an der Krebsvorsorge weiterhin zu gering
Weniger engagiert zeigen sich die Deutschen hingegen beim Thema Vorsorge, denn trotz der weit verbreiteten Angst vor einem Tumor gehen laut der DAK nur 56 Prozent der 30- bis 44-Jährigen zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung. Während von den Frauen immerhin noch 69% angaben, das kostenlose Angebot nutzen, kamen die Männer hier lediglich auf 45 Prozent. Ein großes Problem, denn „jeder vierte Deutsche stirbt an Krebs“, erklärt Dieter Carius von der DAK. „Es ist und bleibt eine große Herausforderung für alle Beteiligten im Gesundheitssystem, die Teilnahme an der Krebsvorsorge zu steigern. Gerade Männer kümmern sich lieber um den Zustand ihres Autos als um die eigene Gesundheit.“ (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.